Nach Großbrand: Behörde warnt vor Kontakt mit Bille-Wasser
Eine Woche nach dem Großbrand in der Billstraße im Stadtteil Rothenburgsort hat die Hamburger Feuerwehr den Brand komplett gelöscht. Die Innenbehörde warnt weiterhin vorsorglich vor dem Kontakt mit dem Wasser der Bille.
Dazu hat die Behörde am Montagabend eine Gefahreninformation herausgegeben. Darin heißt es: "Das Bewässern von Gärten, Baden sowie Angeln sollten in den betroffenen Bereichen vorerst unterlassen werden. Auch Hunde sollten von den Gewässern ferngehalten werden." Anwohnerinnen und Anwohner erhielten laut Lagedienst der Polizei außerdem entsprechende Nachrichten auf Warn-Apps. Am Freitag hatte bereits die Umweltbehörde vorsorglich vor Kontakt mit dem Bille-Wasser gewarnt. Bei den Löscharbeiten des Brandes war mit Schadstoffen verschmutztes Wasser in den Billekanal und in die angrenzenden Gewässer gelangt. Die Behörden hatten am Freitag und erneut auch am Montag Wasserproben entnommen. Deren Analysen sind noch nicht abgeschlossen, der Bezirk Hamburg-Mitte erwartet die Ergebnisse in einigen Tagen.
Bezirksamt: Keine besorgniserregenden Messwerte
Der Ölteppich, der sich gebildet hatte, ist inzwischen deutlich kleiner geworden. Darum wurde das Billerevier - bis auf den Billekanal - mittlerweile wieder für alle Schiffe freigegeben. In den angrenzenden Stadtteilen hatten sich Anwohnerinnen und Anwohner zum Teil Sorgen über mögliche Gesundheitsgefahren nach dem Brand gemacht. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte gibt dazu aber Entwarnung. Nach allen von der Feuerwehr vorgelegten Messergebnissen bestehe kein Grund zur Sorge. Insbesondere die Befürchtung, dass Asbest freigesetzt worden sein könnte, habe sich demnach nicht bestätigt. Die Feuerwehr weise darauf hin, dass außerhalb der unmittelbaren Brandstelle keinerlei Asbestbelastungen festgestellt wurde, so das Bezirksamt.
Telefon-Hotline für betroffene Anwohner
Für mögliche Fragen hat das Bezirksamt unter der Telefonnummer 040 / 42854 – 4777 eine Hotline für betroffene Bürgerinnen und Bürgern eingerichtet. Auf Anordnung des Bezirksamts müssen die Eigentümer der Lagerhallen die Brandruinen nun abreißen. In dieser Woche soll die Stadtreinigung alle Parks und Spielplätze im Umkreis von drei Kilometern reinigen.
Brand seit Sonntagabend vollständig gelöscht
Am Montagnachmittag hatte die Feuerwehr bekannt gegeben, dass nun auch die letzten Glutnester nach dem Brand gelöscht sind. Seit dem vergangenen Donnerstag war sie nur noch unterstützt von einem Abbruchunternehmen am Brandort im Einsatz. Das Abbruchunternehmen hatte mit Abrissbaggern dafür gesorgt, dass die Einsatzkräfte Zugang zu den verbliebenen kleineren Glutnestern erhielt - ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Denn die Lagerhallen waren nach dem Brand einsturzgefährdet. Am Sonntag war ein Container mit noch brennenden Artikeln aus dem vom Einsturz gefährdeten Bereich gezogen worden und die brennenden Gegenstände darin dann gelöscht worden. Außerdem waren letzte Glutnester freigelegt und dann gelöscht worden - gegen 18 Uhr war dann tatsächlich alles gelöscht.
Größter Einsatz für Hamburger Feuerwehr seit Jahren
Bei dem Feuer waren auf etwa 17.000 Quadratmetern mehrere Lagerhallen abgebrannt. Der Großbrand war am frühen Morgen des Ostersonntags ausgebrochen. Eine riesige Rauchwolke stand über der Innenstadt. In der Spitze waren laut Feuerwehr gut 220 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes zeitgleich im Einsatz. Insgesamt waren mehr als 1.000 Einsatzkräfte in der vergangenen Woche vor Ort eingebunden. Es war der größte Einsatz der Hamburger Feuerwehr seit vielen Jahren.