Morgen ist Bürgerschaftswahl: Wahlkampf-Endspurt in Hamburg
Es ist die einzige Wahl auf Landesebene in diesem Jahr in Deutschland: Morgen wird in Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Rund 1,3 Millionen Menschen sind zur Stimmabgabe aufgerufen.
Auch heute werben die Parteien auf den Straßen noch einmal kräftig um Wählerstimmen. Und davon gibt es bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg viele zu verteilen: Anders als bei der Bundstagswahl am vergangenen Sonntag können die Hamburgerinnen und Hamburger insgesamt zehn Stimmen abgeben - fünf auf dem gelben Stimmzettel-Heft für die Landeslisten der Parteien und fünf auf dem roten Stimmzettel-Heft für die Kandidierenden in den Wahlkreisen.
Hamburg in 17 Wahlkreise unterteilt
Insgesamt stehen 784 Kandidatinnen und Kandidaten auf den Landeslisten für die 121 Plätze in der Bürgerschaft. Beim Alter der Bewerberinnen und Bewerber ist die Spanne groß, nämlich von 18 bis 86 Jahre. Bei der Bürgerschaftswahl ist Hamburg in 17 Wahlkreise unterteilt. Jeder Wahlkreis entsendet bis zu fünf Abgeordnete, je nachdem wie viele Wahlberechtigte in dem Wahlkreis leben. Die meisten wohnen in Wandsbek, die wenigsten - nämlich 15 - leben auf Neuwerk.
Mehr als 1.200 Wahllokale
Für all diejenigen, die nicht schon per Brief gewählt haben, geht die Stimmabgabe in den 1.269 Wahllokalen um 8 Uhr los. Briefwählerinnen und Briefwähler, die ihren roten Wahlbrief noch nicht abgeschickt haben, können ihn an der auf dem Brief angegebenen Hausadresse abgeben - per Post kommt er sonst nicht mehr an.
In Hamburg regieren derzeit SPD und Grüne
Die SPD regiert in Hamburg derzeit zusammen mit den Grünen. Letzte Umfragen wie die am 20. Februar veröffentlichte ARD-Vorwahlumfrage sahen die Sozialdemokraten in Hamburg vorn. Sie liegen demnach, anders als im Bund oder vielen anderen Ländern, bei über 30 Prozent. Für Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bedeutet das: Wenn es tatsächlich so kommt, steht einer weiteren Amtszeit praktisch nichts mehr im Wege.
Die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin Katharina Fegebank und die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Dennis Thering kämpfen Umfragen zufolge um Platz zwei. Beide Parteien liegen dort bei etwas unter 20 Prozent. Wie schon bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag können sich Linke und die AfD Hoffnungen auf deutliche Stimmenzuwächse machen. Beide liegen in Umfragen bei um die 10 Prozent. Das erstmals antretende BSW sowie die FDP landeten in Umfragen zuletzt unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde.
Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2020
Die Bürgerschaftswahl 2020 hatte die SPD (39,2 Prozent) vor den Grünen (24,2 Prozent) gewonnen. Die CDU erzielte damals ihr historisch schlechtestes Ergebnis (11,2 Prozent). Dahinter landeten die Linken (9,1 Prozent) und die AfD (5,3 Prozent). Die FDP (4,9 Prozent) scheiterte knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.
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