Matthiae-Mahl im Hamburger Rathaus: Debatte um Umgang mit US-Zöllen
Der Hamburger Senat hat am Dienstagabend zum traditionellen Matthiae-Mahl eingeladen. Thema des diesjährigen Festmahls im Hamburger Rathaus war die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.
Ehrengäste waren in diesem Jahr die EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera und die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer. Schnitzer sprach während der Veranstaltung über Zollpolitik und schlug Vergeltungszölle auf US-Zölle vor. Sie sollten auf Produkte erhoben werden, die einflussreiche republikanische Senatoren in Bedrängnis brächten, so die Ökonomin. "Beim letzten Mal waren das Zölle auf Harley-Davidson, auf Bourbon Whiskey, auf Sojabohnen, die haben einzelne Senatoren besonders getroffen", erklärte Schnitzer.
EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera sagte, Europa müsse jetzt selbst für mehr Sicherheit und Wohlstand investieren.
Trump-Regierung beschließt neue Zölle
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte zuvor neue Zölle beschlossen. Seit Dienstag gelten unter anderem Strafabgaben von 25 Prozent auf Exporte aus Kanada und Mexiko in die USA. Auf chinesische Waren fallen Abgaben von 20 Prozent an. Für Waren aus der Europäischen Union werden in den kommenden Tagen ähnliche Zuschläge erwartet.
Tschentscher erinnert an die Zeit der Hanse
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erinnerte während des Matthiae-Mahls an die Hanse. Die Gründung des Festmahls 1356 sei mit der Geschichte der Hanse verbunden, die damals ihre Blütezeit erlebt habe, so Tschentscher. Hamburg sei stolz auf seine guten internationalen Beziehungen. "Wir sind - wie zu Zeiten der Hanse - überzeugt, dass die Zusammenarbeit in Europa der entscheidende Faktor für unseren gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg, für unsere Demokratie und Freiheit ist", sagte der Bürgermeister.
Ältestes Festmahl der Welt
Das Matthiae-Mahl ist laut Senat das älteste noch begangene Festmahl der Welt. Der Name geht auf den Matthias-Tag, den 24. Februar, zurück. Der Tag galt im Mittelalter als Frühlingsbeginn und Auftakt des Geschäftsjahres. Zu dem Festmahl lädt der Senat rund 400 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur ein.
