MSC-Tochterfirma: Kündigung von Betriebsratschef vor Gericht
Gewerkschaftsprotest vor dem Hamburger Arbeitsgericht: Dort wurde am Montag über die Kündigung eines Betriebsratschefs verhandelt. Der Mann hatte für ein Tochterunternehmen der Reederei MSC gearbeitet.
Für die Gewerkschaft ver.di ist die Sache klar: Der Mann habe die Quittung dafür bekommen, dass er sich als Betriebsratschef engagiert hat. Und das werfe ein schlechtes Licht auf die Großreederei, die nach dem Willen des Senats bald beim städtischen Hafenbetreiber HHLA einsteigen soll.
Unternehmen sieht Kündigung als rechtskonform
Bei der Verhandlung vor dem Hamburger Arbeitsgericht stellt sich der Sachverhalt dann aber etwas komplizierter dar. Der betroffene Arbeitnehmer hatte vor dreieinhalb Jahren einen Schlaganfall. Er konnte mit einem ärztlichen Attest erst einmal weiterarbeiten. Aus Sicht des Unternehmens änderte sich die Situation dann aber komplett durch ein neues Attest. Deshalb sei dem Mann gekündigt worden, sagte der Anwalt vor Gericht.
Verhandlung wird im August fortgesetzt
Dieser Kündigung hatte der Betriebsrat außerdem mehrheitlich zugestimmt, so der Anwalt. Der Anwalt des Klägers betonte dagegen: In beiden ärztlichen Attesten stehe eigentlich das Gleiche - nur mit verschiedenen Worten. Für eine Kündigung reiche das nicht aus. Die Verhandlung wird Ende August fortgesetzt.