Langfristige Folgen von Infektionskrankheiten: Tagung in Hamburg
Am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg tauschen sich seit Donnerstag Forscherinnen und Forscher über die langfristigen Folgen von Infektionen aus. Anlass dafür ist die Corona-Pandemie.
Die Patientinnen und Patienten sind erschöpft, haben rasende Schmerzen oder Probleme mit ihrem Gedächtnis. All das können die Symptome einer Long-Covid-Erkrankung sein, also den Spätfolgen von Corona.
Mehr Forschung zu Erschöpfungskrankheiten durch Corona
Doch eigentlich gibt es die Fatigue, eine krankhafte Erschöpfung, schon viel länger. Sie wurde nur lange nicht richtig wahrgenommen und kaum beforscht, erklärt Carmen Scheibenbogen von der Berliner Charité. Erst seit der Corona-Pandemie hat sich das geändert, weil so viele Menschen an Long Covid leiden.
Nerven- und Immunsystem gerät aus dem Takt
Klar scheint bisher nur zu sein: Die Fatigue ist meistens die Folge einer schweren Atemwegsinfektion. Und es ist nicht das Virus selbst, das zu der krankhaften Erschöpfung führt. Auslöser ist meistens, dass etwas im Nerven- und im Immunsystem der Patientinnen und Patienten aus dem Takt gerät. Betroffen sind viel häufiger Frauen als Männer. Vermutlich, weil sie ein aktiveres Immunsystem haben.
Hunderttausende von Fatigue in Deutschland betroffen
Die Fatigue sei eine der komplexesten Erkrankungen beim Menschen, so die Wissenschaftlerin Scheibenbogen. Und es ist alles andere als eine seltene Erkrankung - Hunderttausende seien davon in Deutschland betroffen. Umso wichtiger also die Tagung im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin am Hamburger Hafen.