Künstliche Intelligenz: Tschentscher für klare Regeln in Medien
Wie werden die schnellen Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) den Journalismus verändern? Das war eines der Themen beim Mediendialog im Hamburger Rathaus, bei dem am Dienstag auch Bürgermeister Peter Tschentscher und Mediensenator Carsten Brosda (beide SPD) sprachen.
Werde künstliche Intelligenz zur Desinformation eingesetzt, werde sie zu einer Gefahr für die Demokratie, warnte Tschentscher vor den rund 350 Teilnehmenden des Mediendialogs. "Der Zugang zu geprüften und nachvollziehbaren Informationen ist ein demokratisches Grundrecht, das nicht verwässert werden darf. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass man erkennen kann, was der Realität entspricht und was nicht."
Tschentscher setzt auch auf Ethik-Kodex
Auf europäischer Ebene entstehe derzeit die weltweit erste umfassende staatliche Regulierung von KI. "Die Erarbeitung einer solchen Verordnung ist ein Schritt in die richtige Richtung." Darüber hinaus fände er einen gemeinsamen branchenspezifischen Ethik-Kodex hilfreich, "auf den sich alle Entwickler, Anbieter und Anwender von KI-Systemen einigen".
Brosda: "Riesenaufgabe für Redaktionen"
Hamburgs Mediensenator Carsten Brosda warnte vor zu viel Angst. Man sollte im Gegenteil Lust haben, Künstliche Intelligenz auszuprobieren. Journalistinnen und Journalisten hätten aber die Aufgabe, quasi als Anwälte und Anwältinnen für echte Bilder und wahre Berichte zu bürgen. Die Mechanismen dafür zu entwickeln werde eine Riesenaufgabe für Redaktionen werden.