Kommentar: Weniger Flüchtlinge - aber ohne Populismus
46.000 Menschen leben in Hamburg in öffentlichen Unterkünften. Damit hat Hamburg in den vergangenen Jahren mehr Flüchtlinge aufgenommen als Pinneberg an Einwohnern und Einwohnerinnen hat. Doch jetzt kommt die Stadt endgültig an ihre Grenzen, sagen Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer und Innensenator Andy Grote (beide SPD). Und die beiden haben recht, meint Jörn Straehler-Pohl in seinem Kommentar.
Es ist eine bittere Wahrheit für alle, die sich für Flüchtlinge stark machen, aber es hilft nichts: So viele Menschen wie zurzeit kann Hamburg nicht länger unterbringen - und vor allem nicht langfristig integrieren.
Schlotzhauer und Grote liegen richtig
Deshalb ist es richtig, dass sich Hamburgs Sozialsenatorin Schlotzhauer und Innensenator Grote jetzt klar für eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen aussprechen. Sachlich und unaufgeregt. Und meilenweit entfernt vom Populismus eines CDU-Chefs Friedrich Merz. Ganz zu schweigen vom üblen Geschrei am rechten Rand.
Keine Bierzelt-Politik in Hamburg
Und genau das macht mir Mut. Dass es Politiker gibt, die einfach sagen, was ist. Ohne auf Umfragen zu schielen und Stimmung zu machen. Die es sich nicht leicht machen und deren Heimat nicht das Bierzelt ist. Das gilt übrigens auch für Innensenator Grote - der ja ansonsten oft in der Kritik steht. Auch er steht dafür, dass unsere Stadt ein sicherer Hafen bleibt. Und alles Menschenmögliche dafür unternimmt, um Flüchtlinge gut zu integrieren.
Damit das auch in Zukunft gelingt, braucht es jetzt niedrigere Flüchtlingszahlen.