Klimaschutz bei Kreuzfahrtreedereien: NABU stellt Ranking vor
Kreuzfahrt und Klimaschutz - das sind immer noch zwei Dinge, die nicht zusammenpassen. Zu diesem Schluss kommt der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Am Mittwoch stellte die Umweltorganisation ihr Kreuzfahrtranking 2024 vor.
Die Nase vorn haben demnach auch in diesem Jahr wieder die norwegischen Unternehmen: Die Reedereien Hurtigruten und Havila belegen die ersten beiden Plätze. Sie haben viele ihrer Schiffe technisch so ausgestattet, dass deren CO2-Ausstoß geringer ist. Aber auch diese Reedereien bieten keine einzige Kreuzfahrt, die nicht Klima und Umwelt belaste, so der NABU. Von 15 möglichen Punkten erreichte selbst der Spitzenreiter Hurtigruten nur 10.
Zwölf Reedereien bewertet
Insgesamt zwölf Reedereien, die mit ihren Schiffen in Europa unterwegs sind, hat der NABU bewertet, darunter unter anderem TUI Cruises mit "Mein Schiff" (Platz 4), Ponant (Platz 5), AIDA Cruises (Platz 6) und Hapag-Lloyd Cruises (Platz 7), sowie MSC (Platz 9) und Carnival (Platz 11).
Ein Schiff könnte mit Methanol fahren
Viele Schiffe würden noch mit "dreckigen, fossilen Kraftstoffen" fahren, sagte Daniel Rieger vom NABU. "Da wird es Zeit, dass die Reedereien endlich das Steuer herumreißen und Kurs auf Klimaneutralität und Umweltfreundlichkeit nehmen." Löbliche Ausnahme sei TUI Cruises mit dem Neuzugang "Mein Schiff 7". Das Schiff ist so ausgestattet, dass es in Zukunft mit "grünem" Methanol fahren könnte.
Norddeutsche Häfen bieten Landstrom an
Laut Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, haben die Häfen Hamburg, Kiel und Rostock ihre Hausaufgaben gemacht. "Hier steht Landstrom für die Kreuzfahrtschiffe bereit. Jetzt müssen die Reedereien diesen auch zu nutzen. Ansonsten muss eine Landstrompflicht her, um die Menschen in den Städten vor den Abgasen zu schützen." Mit 'grünem' Strom im Hafen könnten die Schiffe schon heute während der Liegezeiten klimaneutral sein.