Klimaneutral? Zwei Kreuzfahrt-Reedereien verschieben Ziel
Die deutschen Kreuzfahrtreedereien AIDA und TUI Cruises wollten eigentlich früher als der Rest der Schifffahrt klimaneutral sein - nämlich bereits 2040. Nun aber haben beide Unternehmen dieses Ziel kassiert. Sie peilen wie die übrige Branche 2050 an.
TUI Cruises und Aida verweisen unter anderem darauf, dass derzeit unklar sei, wann genügend alternative Kraftstoffe verfügbar sind. Dabei hatten beide Reedereien erst 2021 das Ziel ausgegeben, bis 2040 komplett klimaneutral zu fahren. In den jüngsten Nachhaltigkeitsberichten beider Unternehmen ist davon nun keine Rede mehr.
Ammoniak als Treibstoff? Für Kreuzfahrt offenbar nicht sicher genug
Die "Ostseezeitung" hatte zuerst darüber berichtet, dass die AIDA-Reederei ihre Ziele nach hinten schiebt. Beim Branchenverband Clia heißt es, die Dekarbonisierung der Schifffahrt sei das wichtigste Thema der Branche. Allerdings kämen Lösungen, die zum Beispiel bei Containerschiffen erprobt werden - wie Ammoniak als Treibstoff - in der Kreuzfahrt aus Sicherheitsgründen eher nicht in Frage.
Kritik an den verschobenen Klimazielen der Branche kommt von Umweltverbänden. Malte Siegert vom NABU Hamburg sagt, die Reedereien sollten zumindest schnell damit beginnen, fossile Treibstoffe mit alternativen zu mischen.
Hapag-Lloyd will 2045 klimaneutral fahren
Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd hält übrigens an ihrem Ziel fest, 2045 klimaneutral zu sein, also fünf Jahre früher als die Kreuzfahrt und die Weltschifffahrtsorganisation.