Keine Bargeld-Zahlung mehr in Hamburgs Bussen möglich

Stand: 03.01.2024 12:15 Uhr

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) verkauft in Bussen seit dem Jahreswechsel keine Fahrscheine mehr. Kundinnen und Kunden können stattdessen vorher eine Bezahlkarte erwerben. Von der wird im Bus dann der Fahrpreis abgebucht.

Das Aus für Bargeld im Bus gilt zunächst im Hamburger Stadtgebiet, in einigen Landkreisen hingegen noch nicht. Die Busgesellschaft VHH, die im HVV unterwegs ist, hält noch länger am Barverkauf fest, weil es in Randgebieten der Metropolregion noch keine Beschlüsse zum Ende des Barverkaufs gibt.

Beim HVV wurden kaum noch Fahrkarten bar gezahlt

Abgeschafft wurde die Barzahlung, weil sie kaum noch jemand nutzte. Pro Bus und Tag wurden nur noch etwa zehn Fahrscheine mit Bargeld bezahlt - auch weil das Deutschlandticket dem HVV 300.000 neue Abonnenten verschaffte. Hochbahn-Sprecherin Constanze Salgues sagte NDR 90,3: "Unsere Fahrerinnen und Fahrer müssen sich nicht mehr morgens Wechselgeld holen und es abends wieder einzahlen." Außerdem steige die Sicherheit, weil nicht mehr auf Bargeldbestände aufgepasst werden müsse.

Schnellere Zahlung und mehr Hygiene

Aus Fahrgastsicht gebe es auch einen entscheidenden Vorteil, nämlich, dass der Fahrgastwechsel schneller geht, so Salgues. Denn der Fahrer oder die Fahrerin müsse nun nicht mehr warten, bis jemand das Geld aus seiner Tasche geholt habe. Außerdem sei die Prepaid-Karte hygienischer als Bargeld.

Eine Hand hält eine Prepaid-Karte des HVV vor ein Lesegerät in einem Bus in Hamburg. © NDR Foto: Reinhard Postelt
AUDIO: Keine Barzahlung in Hamburger Bussen mehr (1 Min)

App oder Prepaid-Karten statt Bargeld

Wer kein Handy oder die HVV-App nicht nutzt, kann nun Prepaid-Karten kaufen, die man mit Geld aufladen kann. "Die kann ich mir an unseren speziellen Fahrkartenautomaten besorgen oder auch an Tankstellen, Kiosken und Rewe-Märkten", sagt Hartmut Quelle vom HVV. Mit der Karte geht man im Bus zum Lesegerät, wählt den gewünschten Fahrschein aus und zahlt. Man kann zwischen acht Ticketarten wählen - vom Kurzstreckenticket bis zur Tageskarte.

"In anderen Ländern längst Standard"

Mit dem Umstieg folgt der HVV dem Beispiel vieler anderer Städte im In- und Ausland. "Es ist in anderen europäischen Ländern längst Standard, in Schweden etwa sind E-Tickets Normalzustand, beim Betreten des Busses wird das elektronische Ticket auf dem Handy - oder eben die Prepaid-Karte - einfach an einen Scanner gehalten", hatte der HVV im Vorfeld der Umstellung argumentiert.

In Deutschland hat beispielswiese Mainz das Bargeld in Bussen komplett abgeschafft. Auch in Bussen in Berlin war zeitweise nur bargeldloses Bezahlen möglich - dieser Schritt wurde im Januar 2023 allerdings wieder zurückgenommen.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 02.01.2024 | 19:30 Uhr

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