Jusos machen sich für Straßenbahn in Hamburg stark
Delegierte der SPD setzen sich für die Straßenbahn in Hamburg ein. In zwei Anträgen an den Landesparteitag in einer Woche wollen sie die Prüfung von Straßenbahnlinien beschließen.
Die Anträge widersprechen frontal der bisherigen SPD-Politik: Hamburgs ehemaliger Bürgermeister, Bundeskanzler Olaf Scholz, und sein Nachfolger Peter Tschentscher hatten immer vehement auf die U-Bahn gesetzt und Vorstöße des grünen Koalitionspartners für die Straßenbahn abgeblockt.
Das kritisiert die Jugendorganisation der SPD, die Jusos, nun scharf. Im Antrag heißt es, der Verzicht auf die Straßenbahn hat sich "schon nach wenigen Jahren als Fehler erwiesen und bedroht mittlerweile die ... Mobilitätswende".
Senat soll Straßenbahn zwischen Altona und City Nord prüfen
Die Jusos fordern eine Niederflur-Straßenbahn als Ergänzung zum Schnellbahnbau. Der Senat soll zuerst eine Straßenbahn zwischen Altona und der City Nord prüfen - mit Verlängerung nach Rahlstedt. Dasselbe gelte für die Strecke Berliner Tor - Veddel - Kirchdorf Süd. Im zweiten Antrag fordert der SPD-Distrikt Neugraben-Fischbek eine Machbarkeitsstudie für die Straßenbahn südlich der Elbe.
Schnellerer Klimaschutz und günstiger als U5
Beide Anträge begründen das mit schnellerem Klimaschutz. Bis 2030 könne die U5 nicht fertig werden - die Straßenbahn hingegen schon. Zudem sei sie viel günstiger. Bei der U5 hatten sich die geschätzten Kosten allein für den östlichen Teil zuletzt drastisch erhöht. Ob die Straßenbahn-Anträge beim Parteitag am 3. Juni eine Mehrheit finden werden, wird spannend.