Jugendliche teilen immer öfter pornografische Inhalte
Pornografische Fotos und Bilder sexueller Gewalt - immer häufiger wird so etwas auch von Kindern und Jugendlichen untereinander geteilt. Die Beratungsstelle "Wendepunkt" warnt: Die Hemmschwelle für sexuelle Übergriffe sinke, wenn solche verbotenen Inhalte sorglos und ohne Einordnung konsumiert werden.
Die Beratungsstelle "Wendepunkt" begleitet und therapiert Kinder und Jugendliche, die selbst Täter oder Täterin geworden sind. Außerdem werden dort Familien beraten und Lehrerinnen und Lehrer weitergebildet. Die Angebote in Hamburg und Schleswig-Holstein würden immer stärker nachgefragt, erzählt Bernd Priebe von "Wendepunkt".
Zahl sexuell auffälliger Minderjähriger steigt
180 sexuell auffällige Minderjährige hat die Hamburger Beratungsstelle im vergangenen Jahr betreut. 2021 waren es noch weniger als 160. Auch die Hamburger Polizei ermittelte zuletzt bei Sexualdelikten immer häufiger gegen Kinder - häufig, weil verbotene pornografische Inhalte geteilt wurden. Vor den eigenen sexuellen Erlebnissen haben inzwischen fast alle Jugendlichen Erfahrungen mit Pornos. Einige seien dadurch richtig abgestumpft, sagt Priebe.
Schulen sind oft überfordert
Was das langfristig für die sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bedeutet, ist noch völlig unklar. "Wendepunkt" fordert mehr pädagogische Lösungen, beispielsweise, dass Lehrkräfte geschult und Fachkräfte für Kriseninterventionen bereitgestellt werden. Derzeit seien die Schulen mit solchen Fällen oft überfordert, heißt es.