Jahrestag des Hamas-Überfalls: Gedenkzeremonie in Hamburg
Ein Jahr nach dem Terrorangriff der radikal-islamistischen Hamas auf Israel findet am Montag in Hamburg eine Gedenkveranstaltung statt, an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnehmen soll.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat bekräftigt, dass man fest an der Seite der Jüdinnen und Juden in der Hansestadt stehe. "Wir schützen und stärken das jüdische Leben als einen wichtigen Teil unserer Stadtgesellschaft", sagte der SPD-Politiker laut einer am Sonntag verbreiteten Mitteilung der Senatskanzlei. In Hamburg ist in der Synagoge Hohe Weide am Abend eine Gedenkzeremonie der Jüdischen Gemeinde geplant. Daran will neben Tschentscher auch Bundeskanzler Scholz teilnehmen und ein Statement abgeben.
Eine offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt wird es hingegen nicht geben - die CDU-Opposition in der Bürgerschaft kritisiert dies. Hamburg sei das einzige Bundesland ohne eine solche Zeremonie, sagte Fraktionsvize Anke Frieling.
Tschentscher: Appell für Waffenstillstand
Bürgermeister Tschentscher erklärte, mit ihrem brutalen Angriff auf Israel habe die Hamas eine Eskalation der Gewalt in Nahost ausgelöst, die zu zahlreichen weiteren Opfern, zu massiver Zerstörung und großem Leid in der Region geführt habe. Und: "Unsere Sicherheitsbehörden gehen konsequent gegen antisemitische und islamistische Aktivitäten vor." Die internationale Staatengemeinschaft müsse sich "für einen Waffenstillstand einsetzen, die Zivilbevölkerung schützen und eine Lösung finden, die die Existenz Israels und Palästinas gewährleistet und den Menschen in Nahost ein Leben in Sicherheit und Frieden ermöglicht", sagte Tschentscher.
Hamas-Angriff löste Gaza-Krieg aus
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg. In dem Küstengebiet starben seitdem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde rund 42.000 Menschen. Die Behörde differenziert nicht zwischen Bewaffneten und Zivilisten. Die UN haben diese Angaben als glaubhaft eingestuft.
Schulbehörde ruft zu besonderer Achtsamkeit auf
Die Hamburger Schulbehörde rief die Schulen der Stadt anlässlich des Jahrestages zu besonderer Achtsamkeit auf. Den Schülerinnen und Schülern solle Zeit und Raum und Zeit gegeben, werden sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und ihre Gefühle zu teilen, heißt es in einem Schreiben der Behörde.
Demonstrationen bereits am Wochenende
Am Sonntag waren wie in vielen anderen deutschen Städten auch in Hamburg rund 400 Menschen auf die Straße gegangen, um an das Schicksal der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln zu erinnern. An einer pro-palästinensischen Demonstration am Sonnabend nahmen etwa 1.000 Menschen teil.