Jahresbilanz: Mehr als 300.000 Einsätze für Hamburgs Feuerwehr
Die Zahl der Feuerwehreinsätze ist in Hamburg im vergangenen Jahr leicht gesunken. Das zeigt der Jahresbericht 2023, den Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) am Dienstag gemeinsam mit der Feuerwehr im Rathaus vorgestellt hat.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist den meisten Hamburgerinnen und Hamburgern wohl das Großfeuer in der Billstraße, bei dem am Ostersonntag plötzlich mehrere Lagerhallen sowie dort gelagerte Elektrogeräte und Autos in Flammen standen. Das war nur einer von 31 Großbränden. Aber auch die vielen kleinen Einsätze haben die Hamburger Feuerwehr im vergangenen Jahr stark gefordert. Insgesamt wurden 308.328 Einsätze in der Notfallrettung, im Brandschutz und der technischen Gefahrenabwehr absolviert. Das entspricht einem leichten Rückgang von 2,5 Prozent zum Vorjahr - 2022 gab es insgesamt 316.275 Einsätze. "Die Frauen und Männer unserer Feuerwehr sind für unsere Stadt von unschätzbarem Wert", so Grote.
Großteil der Einsätze für den Rettungsdienst
Die meisten Einsätze gab es 2023 demnach für den Rettungsdienst, hier stieg die Zahl leicht auf insgesamt 279.471 Einsätze (2022 waren es 278.261). Davon übernahm die Feuerwehr Hamburg mit 227.940 Einsätzen den Großteil (2022: 236.376). Die Feuerwehr hatte den Rettungsdienst zuletzt weiter gestärkt: Das Personal in der Rettungsleitstelle wurde aufgestockt - von 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 2021 auf zuletzt 135 Kräfte. Außerdem wurden mehr Rettungswagen angeschafft. Aktuell stehen bis zu 111 Fahrzeuge im Tagesdienst zur Verfügung, 81 im Nachtdienst. Auch in ein Sonderlöschfahrzeug für den Einsatz bei Bränden in Straßentunneln und in einen Gerätewagen für die Feuerwehrtaucher hat der Senat investiert - insgesamt gab er dafür im vergangenen Jahr 14,5 Millionen Euro aus.
Mehr Brandeinsätze, weniger Brandtote
Häufiger ausrücken musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr zu Brandeinsätzen - nämlich insgesamt 12.380 Mal (2022 gab es 12.058 Einsätze). Hierunter fallen Klein- und Großbrände, aber auch Fehlalarmierungen. Die Zahl der Brandtoten ist dagegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Zehn Menschen kamen 2023 bei Bränden ums Leben - fünf weniger als im Vorjahr. Im Zusammenhang damit wies die Feuerwehr noch einmal darauf hin, das Rauchwarnmelder Leben retten können, wenn sie funktionieren und regelmäßig geprüft werden.
Die Zahl der Technischen Hilfeleistungen und Umweltschutzeinsätze ging 2023 deutlich zurück auf insgesamt 16.477 Einsätze (2022: 25.956). Grund dafür war vor allem, dass es weniger Unwettereinsätze gab als im Vorjahr.
Mehr Mitglieder bei der Freiwilligen Feuerwehr
Eine große Anzahl an Einsätzen - insgesamt 10.680 - übernahm auch die Freiwillige Feuerwehr Hamburg mit ihren Ehrenamtlichen der 86 Wehren. 2.717 männliche und weibliche Mitglieder waren 2023 dort aktiv, 2022 waren es 2.652. Damit wuchs die Mitgliederzahl - entgegen dem Bundestrend. Und auch der Anteil der ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen stieg im vergangenen Jahr, von 15,1 Prozent auf 16,6 Prozent.
"Großer Einsatz für Hamburg"
Für Hamburgs Feuerwehrchef Sauermann ist der Bericht aber "mehr als nur ein Zahlenwerk". "Er ist ein Beweis für die herausragende Leistung der Kolleginnen und Kollegen und der Kameradinnen und Kameraden, die tagtäglich 112 Prozent Einsatz für Hamburg geben", sagte Sauermann. Und Grote ergänzte, er danke allen Beschäftigten und Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz für Hamburg. Lob kam auch vom innenpolitischen Sprecher der CDU, Dennis Gladiator. Er sagte, die Feuerwehr verdiene die beste Ausbildung und Ausrüstung für die Bewältigung Tausender Notfälle.