Internationale Welthafenkonferenz in Hamburg gestartet
Wie können Häfen schneller und sicherer beim Umschlag von Waren werden? Und wie werden sie umweltfreundlicher? Das sind die Hauptthemen bei der internationalen Welthafenkonferenz. Die hat am Vormittag im Hamburger Kongresszentrum CCH begonnen.
In den vergangenen fünf bis zehn Jahren sind Containerschiffe in der weltweiten Schifffahrt immer größer geworden - und damit auch viel effizienter. Die Häfen hielten da allerdings nicht mit Schritt, sagt Soren Toft, Chef der weltgrößten Reederei MSC. "Wir brauchen mehr Technologie, nicht, um die guten Arbeiter zu ersetzen, sondern um effizienter zu werden, um wachsen zu können", so Toft.
Häfen müssen krisensicher gemacht werden
MSC ist weltweit an rund 100 Häfen beteiligt, will in Zukunft in Hamburg den größten Hafenbetreiber HHLA zusammen mit der Stadt kontrollieren. "Wir investieren nicht nur in Häfen, weil wir dort Geld verdienen können. Die Häfen machen uns widerstandsfähiger für Krisen und Schocks", so Toft. Und die nächste Krise nach der Corona-Pandemie und dem Roten Meer komme bestimmt, ergänzt Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD). "Wir dürfen nicht glauben, dass nur weil im Moment kriegerische Ereignisse weit entfernt sind, dass hier immer alles so weitergeht, wie wir es gewohnt sind." Auch um die sogenannte Cybersicherheit geht es auf der Konferenz.
Klimaneutrale Schifffahrt ein großes Thema in Hamburg
Ein weiteres großes Thema ist der Umweltschutz. Es geht beispielsweise um die Frage, wie die Schifffahrt klimaneutral werden kann und welchen Beitrag auch die Häfen dazu leisten können und auch müssen. Hamburg will den internationalen Gästen dabei beispielsweise auch zeigen, wie Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe und Frachter funktionieren. Gerade bei Fragen der Dekarbonisierung müsse man das Rad nicht vier Mal erfinden, so Jens Meier, Chef der Hamburger Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) und aktuell Präsident des Welthafenverbands. Wenn man voneinander lerne, könne der klimafreundliche Umbau der Häfen insgesamt schneller vorangehen.
Konferenz findet bis Donnerstag statt
Die internationale Welthafenkonferenz wurde bereits 1985 und 2015 in Hamburg ausgetragen. Sie dauert noch bis Donnerstag. Dem Verband IAPH mit Sitz in Tokio gehören den Angaben nach 185 Häfen und 160 Unternehmen an, deren Geschäft mit Häfen zusammenhängt.
Auch Nachhaltigkeitskonferenz beschäftigt sich mit Häfen
Seit Montag findet in Hamburg auch die internationale Nachhaltigkeitskonferenz statt. Am Montagabend veröffentlichten die Veranstalterinnen und Veranstalter eine Deklaration zur Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt. Das eher unverbindliche Dokument unterzeichneten auch Vertreterinnen und Vertreter der Häfen Antwerpen-Brügge, Barcelona und Hamburg. Sie erklären sich unter anderem bereit, Infrastruktur für nachhaltige Schiffstreibstoffe bereitstellen zu wollen.