Ein S-Bahn hält am Hamburger Hauptbahnhof. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius
Ein S-Bahn hält am Hamburger Hauptbahnhof. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius
Ein S-Bahn hält am Hamburger Hauptbahnhof. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius
AUDIO: Initiative warnt vor teurem Hamburger S-Bahn-Tunnel (1 Min)

Initiative stellt sich gegen neuen S-Bahn-Tunnel in Hamburg

Stand: 08.11.2023 09:32 Uhr

Der geplante S-Bahn-Tunnel unter dem Dammtor-Bahnhof in Hamburg könnte mehr als zehn Milliarden Euro kosten. Davor warnt die Initiative "Prellbock Altona". Sie hält den Bau des S-Bahntunnels zwischen Hauptbahnhof, Dammtor und Altona für überflüssig.

Für Bahn, Bund und Senat ist der Tunnel alternativlos. Die S-Bahn soll unter die Erde, um ihre heutigen Gleise für Fern- und Regionalzüge freizumachen. "Prellbock Altona" lehnt den Plan vehement ab und warnt vor einem "Kostengrab", wie es sich gerade in München beim Bau eines ähnlich langen S-Bahn-Tunnels aufgetan hat.

Prellbock Altona schlägt Alternative vor

"Die zweite S-Bahn-Stammstrecke München kostet derzeit 8,5 Milliarden Euro und ist im Bau acht Jahre verzögert. Wir gehen hier in Hamburg nur für den Tunnel allein von 10 bis 12 Milliarden Euro aus", sagte der Sprecher von "Prellbock Altona", Michael Jung. Als Vorschlag bringt die Initiative einen weiteren Bahnsteig am Bahnhof Dammtor, sodass der Bau des S-Bahn-Tunnels verhindert werden würde. So könnte der Dammtor-Bahnhof einen zusätzlichen Bahnsteig auf Stahlbetonstelzen südlich der Bahnhofshalle bekommen. Zudem fordert die Initiative ein zusätzliches Gleis in Höhe der Kennedybrücke bis zum Gleis 14 des Hauptbahnhofs. Und es sollen die Regionalzüge nicht im Hauptbahnhof enden und dort Gleise blockieren, sondern schnell weiterfahren. Das setzt voraus, dass Regionalzüge etwa von Hannover über den Hauptbahnhof bis Kiel oder Lübeck "durchgebunden" werden. 

Bahn hält weiter an Plänen fest

Die Bahn hatte vor drei Jahren ein Budget von gerade Mal drei Milliarden Euro für das Projekt des neuen Tunnels eingeplant. Von dem Alternativvorschlag der Initiative Prellbock Altona hält sie nichts.

Mehr Kapazitäten durch Verbindungsbahn

Die zwei verbliebenen Varianten für den sogenannten Verbindungsbahnentlastungstunnel in Hamburg. © Screenshot
Die zwei verbliebenen Varianten für den sogenannten Verbindungsbahnentlastungstunnel in Hamburg.

Der geplante S-Bahn-Tunnel soll auf der sogenannten Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof über Dammtor, Sternschanze und Holstenstraße Richtung Altona beziehungsweise Diebsteich mehr Kapazitäten für den Fern- und Regionalverkehr schaffen. Zudem würden Gleiskapazitäten im Hauptbahnhof frei, wenn die S-Bahnen durch den Tunnel fahren.

Finale Entscheidung Ende 2024

Bei den zwei Strecken-Varianten handelt es sich zum einen um die sogenannte Basistrasse Mitte, die weitgehend unter der bestehenden Verbindungsbahn über Sternschanze und Holstenstraße führen würde. Die Basistrasse Süd sieht den geplanten Tunnel hingegen entlang der Feldstraße und der Max-Brauer-Allee. Die finale Entscheidung auf eine der beiden Varianten soll auf Basis der Vorplanungen Ende kommenden Jahres fallen.

Weitere Informationen
Eine S-Bahn fährt aus der Innenstadt kommend über die Elbbrücken. © picture alliance/dpa Foto: Soeren Stache

Bau des S-Bahn-Tunnels in Hamburg wird für Sperrungen sorgen

Der Bau eines neuen S-Bahn-Tunnels zwischen Hauptbahnhof und Altona würde auch den Citytunnel betreffen. Das wurde im Verkehrsausschuss der Bürgerschaft bekannt. (03.11.2023) mehr

Eine Hamburger S-Bahn. © picture alliance / Eibner-Pressefoto Foto: Eibner-Pressefoto

Senat wählt zwei Varianten für S-Bahntunnel in Hamburger City

Für beide Varianten soll die Bahn jetzt mit konkreten Vorplanungen beauftragt werden. Das sagte Hamburgs Verkehrssenator nach der Senatssitzung. (26.09.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 08.11.2023 | 07:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bahnverkehr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Menschen genießen die Sonne an der Außenalster in Hamburg. © picture alliance / dpa Foto: Georg Wendt

Glücksatlas: Hamburg auf dem Spitzenplatz

Zwölf Jahre lang galten die Schleswig-Holsteiner laut SKL-Glücksatlas als die zufriedensten Menschen in Deutschland. Nun belegen die Hamburger im bundesweiten Vergleich Platz eins. mehr