In Hamburg fallen weitere Pflegeheim-Plätze weg
In Hamburg sind in diesem Jahr bereits fünf Pflegeheime geschlossen worden. Nun müssen aus einer Einrichtung im Stadtteil Eppendorf viele Bewohnerinnen und Bewohner ausziehen. Das ELIM Seniorencentrum in der Frickestraße soll in eine ambulante Wohneinrichtung umgewandelt werden.
In dem Pflegeheim sind zurzeit 62 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Ab März kommenden Jahres ist in der Wohneinrichtung dann nur noch Platz für 27 Menschen. Mehr als die Hälfte muss also ausziehen. Das hat die Sozialbehörde NDR 90,3 bestätigt. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.
Fachkräfte fehlen: Probleme für Pflegeheime
In Hamburg gibt es momentan 138 Pflegeheime mit rund 16.000 Plätzen, in denen Menschen rund um die Uhr versorgt werden. Seit Jahresbeginn sind fünf dieser Einrichtungen mit insgesamt etwa 550 Plätzen geschlossen worden. Das Problem ist, dass Fachkräfte fehlen. Wenn Pflegeheime nicht genügend Fachkräfte haben, müssen sie die Zahl der Bewohnerplätze reduzieren. Dadurch können sie schnell in wirtschaftliche Schieflage geraten.
Hamburger Senat hat Fachkraftquote angepasst
In einem Hamburger Pflegeheim musste bis November mindestens jede zweite Arbeitskraft eine Fachkraft sein. Der Hamburger Senat hat aber eine Anpassung der Fachkraftquote beschlossen. Wie viele Fachkräfte eingesetzt werden müssen, hängt nun von der Betreuungsqualität der Einrichtung ab. Bei einer mittelmäßigen oder schlechten Pflegequalität bleibt es bei einer Quote von 50 Prozent an Fachkräften. Für Einrichtungen, die in den vergangenen zwölf Monaten eine gute Betreuungsqualität erreicht haben, kann die Fachkraftquote auf 40 Prozent gesenkt werden. Und besonders vorbildliche Pflegeheime können ganz frei entscheiden, mit wie vielen Fachkräften sie arbeiten.
Die neue Regelung gilt vorerst für rund ein Drittel der Pflegeeinrichtungen in Hamburg, die aktuell diese Vorgaben erreichen. Kontrolliert wird die Qualität der Hamburger Pflegeinrichtungen regelmäßig anlassbezogen durch die bezirkliche Wohn-Pflege-Aufsicht und in der Regel jährlich durch den Medizinischen Dienst.