Hamburgs FDP will späteren Schulbeginn an weiterführenden Schulen
Die Ferien sind in Hamburg vorbei und die meisten Schülerinnen und Schüler sitzen seit 8 Uhr im Unterricht. Diese Uhrzeit ist nach Ansicht von Hamburgs FDP zu früh. Sie spricht sich für einen Unterrichtsbeginn ab 9 Uhr an weiterführenden Schulen in Hamburg aus.
"Ein Unterrichtsbeginn um 9 Uhr ermöglicht konzentrierteres Lernen und sorgt für gesündere Schüler", sagt die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Katarina Blume. Ihre Partei wolle Hamburgs Schulen dabei unterstützen, dafür die Voraussetzungen bei Personal und Räumen zu schaffen. Für Familien, die auf frühere Betreuungszeiten angewiesen sind, schlägt die FDP eine Gleitzeitregelung vor. Schülerinnen und Schüler könnten ab 8 Uhr betreut werden oder zum Lernen und Hausaufgaben machen in die Schule kommen.
Behörde: Späterer Schulbeginn schon jetzt möglich
Die Hamburger Schulbehörde sagt, dass ein späterer Schulbeginn bereits jetzt möglich sei. Laut Sprecher Peter Albrecht gibt es einzelne Schulen in der Stadt, beispielsweise das Helene-Lange-Gymnasium in Harvestehude oder die Max-Schmeling-Stadtteilschule in Jenfeld, die die Unterrichtszeit schon nach hinten verlegt hätten. Insgesamt habe sich die Zahl der Anträge an die Schulaufsicht in den vergangenen Jahren aber in Grenzen gehalten.
Schüler:innenkammer begrüßt FDP-Vorschlag
Thorben Bauer, Vorsitzender der Schüler:innenkammer Hamburg begrüßt den Vorschlag der FDP. Er meint, eine Verschiebung würde den Schülern und Schülerinnen helfen, konzentrierter in der Schule zu sitzen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigt sich offen für Überlegungen, den Unterricht an weiterführenden Schulen später beginnen zu lassen. Der Vorsitzende Sven Quiring sagt: "Möglich wären Pilotprojekte, um diese Ansätze in der Praxis zu erproben und gemeinsam mit Schulen, Eltern und Schülerinnen und Schülern nachhaltige Lösungen zu entwickeln."
CDU: Späterer Beginn wirkt sich auf Freizeit aus
Birgit Stöver, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion dagegen meint, ein späterer Schulbeginn bedeute, dass die Schulzeit weiter in den Nachmittag gehen müsse, was zu weiteren Einschränkungen der Freizeit von Kindern und Jugendlichen führe.