Rathaus Hamburg © Screenshot
Rathaus Hamburg © Screenshot
Rathaus Hamburg © Screenshot
AUDIO: Bürgerschaft debattiert über Lockerung der Schuldenbremse (1 Min)

Hamburgische Bürgerschaft begrüßt Lockerung der Schuldenbremse

Stand: 09.04.2025 17:17 Uhr

Mit Ausnahme der AfD hat die Hamburgische Bürgerschaft fraktionsübergreifend die Lockerung der Schuldenbremse und das vom Bund beschlossene Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz begrüßt.

Die Schuldenbremse habe sich immer mehr zur Zukunftsbremse entwickelt, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf in der Aktuellen Stunde. Deshalb sei es wichtig gewesen, dass Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) den Weg für eine Reform freigemacht habe. "Wir sind glücklich, dass er es getan hat und wir reichen der CDU die Hand - auch hier in Hamburg", sagte Kienscherf. "Lassen sie uns gemeinsam diese Chance ergreifen." Um den Spielraum bei der Schuldenbremse nutzen zu können, ist auch in Hamburg eine Änderung der Landesverfassung nötig.  

CDU will Volldampf vom Senat

Vor einer Änderung der Hamburgischen Verfassung müssten zunächst die Rahmenbedingungen und das Verfahren geklärt werden, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Hier gehe Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Hinsichtlich der für alle Bundesländer vorgesehenen 100 Milliarden Euro aus dem Investitionspaket müsse Hamburg die sich bietenden Chancen nutzen, sagte er. "Hier erwarten wir vom neuen Senat Volldampf." Die Verteilung werde nun unter den Ländern besprochen, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Infrastrukturprojekte für die Verwendung der Gelder gebe es in Hamburg ausreichend. Hamburg werde die Mittel dazu nutzen, "dass wir den investiven Schub in der Stadt weiter nach vorn bringen".

Linke fordert Investitionen in soziale Infrastruktur

Dass die Union "über ihren Schatten gesprungen" sei und eine Öffnung der Schuldenbremse ermöglicht habe, sei ein wichtiges Signal, sagte auch Dennis Paustian-Döscher von den Grünen. Einzelne Sondervermögen und vorübergehende Ausnahmen reichten aber nicht aus. "Für echte Generationengerechtigkeit braucht es eine grundlegende Reform der Bundesschuldenbremse - und die muss noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden."

"Wir müssen uns trennen von diesem alten Zopf der Investitionsbremse", sagte der Haushaltsexperte der Linken, David Stoop. "Wir brauchen dringend Investitionen in die soziale Infrastruktur, in Bildung und Kitas, den sozialen Wohnungsbau und die Verkehrsinfrastruktur." Rot-Grün in Hamburg warf er vor, schon bisher vorhandene finanzielle Spielräume nicht genutzt zu haben.

AfD spricht von "Sonderverrat" 

Die AfD nahm für sich in Anspruch, als einzige Partei finanzpolitisch noch Kurs zu halten. Das Sondervermögen sei auch kein Sondervermögen, sagte ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Krzysztof Walczak. "Nein, es ist ein Sonderverrat an den jungen Deutschen."

Weitere Informationen
Carola Veit (SPD, r), im Amt bestätigte Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, bekommt einen Blumenstrauß von Dirk Kienscherf, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft. © picture alliance/dpa Foto: Christian Charisius

Neue Hamburgische Bürgerschaft konstituiert - Veit Präsidentin

Die neugewählten Abgeordneten kamen im Rathaus zusammen. Während die Wahl der Bürgerschaftspräsidentin klar ausfiel, gab es um das Amt des Alterspräsidenten Ärger. (26.03.2025) mehr

Ein Stimmzettel mit dem Hamburg-Wappen wird in eine Wahlurne geworfen. Im Hintergrund Alster und Rathaus. © Fotolia, iStock Foto: kebox, Fabian Wentzel

Bürgerschaftswahl 2025 in Hamburg

Hamburg hat eine neue Bürgerschaft gewählt. Hier finden Sie alle Informationen, Nachrichten und Reaktionen zur Wahl. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.04.2025 | 17:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Nach einem tödlichen Hochhaussturz in Hamburg-Wilstorf hat die Polizei das Gelände mit Flatterband abgesperrt. © picture alliance/dpa Foto: Jonas Walzberg

Hamburg: Mann offenbar von Hochhaus-Balkon geschubst

Ein Mann ist nach einem Streit aus dem achten Stock eines Hauses in Wilstorf in den Tod gestürzt. Zuvor hatte es offenbar einen Streit gegeben. mehr