Hamburger Pflegeheime: Eigenanteil wird deutlich teurer
Auch in Hamburg steigen die Eigenanteile für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen deutlich. Das ergab eine Abfrage von NDR 90,3 bei großen Pflegeheimbetreibern beziehungsweise Trägern.
So rechnet das Diakonische Werk damit, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Pflegeheime rund 19 Prozent mehr zahlen müssen. Mit Preissteigerungen von 15 Prozent rechnet Hamburgs größter privater Pflegeheimbetreiber "Pflegen und Wohnen". Auch bei den ambulanten Pflegediensten rechnen Expertinnen und Experten mit Kostensteigerungen zwischen 8,5 und 12 Prozent.
Personal, Energie und Lebensmittel deutlich teurer
Größte Kostentreiber sind deutlich gestiegene Personalkosten: Pflegekräfte müssen seit diesem Jahr entweder nach Tarif oder in Anlehnung an geltende Tariflöhne bezahlt werden. Damit will der Gesetzgeber dazu beitragen, den Beruf attraktiver zu machen. Und auch Energie und Lebensmittel sind durch die zeitweise hohe Inflation teurer geworden.
Pflegekassen-Zuschuss steigt
Zwar werden sich die Pflegekassen im kommenden Jahr stärker als bisher an den Pflegekosten beteiligen: Im ersten Jahr steigt der Zuschuss von 5 Prozent auf 15 Prozent. Das fängt die Preissteigerungen aber nur zu einem Teil auf.
Viele nehmen Hilfe vom Sozialamt entgegen
Wer das nicht selbst bezahlen kann, der kann Hilfe beim Sozialamt beantragen. Das sei übrigens die Regel und nicht die Ausnahme, meinen Expertinnen und Experten. Die höheren Preise in den Pflegeheimen dürften deshalb vor allem dazu führen, dass der Staat höhere Sozialausgaben hat.
Eigenanteil im Schnitt bei 2.400 Euro
In Hamburg wohnen laut Statistikamt Nord etwa 15.000 Menschen in Pflegeheimen (Stand 2021). In diesem Jahr lag der Eigenanteil, den sie für Pflege und die sogenannten Hotelkosten (Unterkunft und Versorgung) zahlen mussten, nach Angaben des Ersatzkassenverbandes vdek im Durchschnitt bei rund 2.400 Euro. Hamburg liegt damit im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld.