Hamburger Handwerkskammer: Fazit eines durchwachsenen Jahres
150 Jahre Hamburger Handwerkskammer - das hat die Kammer am Montagabend bei ihrer traditionellen Jahresschlussversammlung noch einmal gefeiert. Bei seiner Rede vor Hunderten geladenen Gästen sparte Kammerpräsident Hjalmar Stemmann nicht an Kritik an der Politik - auch das hat Tradition.
Ein guter Handwerksbetrieb würde anders handeln als die Politik in Deutschland: Das war das Credo der Rede von Kammerpräsident Stemmann. Freundlich und verbindlich im Ton - aber dabei hart in der Kritik. Ein Handwerker würde zum Beispiel nur so viele Kredite aufnehmen, wie er dann auch stemmen könne, meinte Stemmann mit einem Seitenhieb auf die Bundesregierung.
Bürokratie ein Hindernis fürs Handwerk
Von dieser zeigt er sich auch an anderer Stelle enttäuscht: Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe einen Vorschlag Hamburgs verworfen, mit dem Handwerkern das Parken in Wohngebieten erleichtert werden sollte. Hauptärgernis aus Sicht der Handwerkskammer bleibt aber die ständig zunehmende Bürokratie.
Lob gab es für den Hamburger Senat für die konstruktive Zusammenarbeit - beispielsweise dafür, dass der Senat ein Projekt unterstützt, mit dem Unternehmer einen Nachfolger für ihre Firma finden können.
Mehr junge Leute fürs Handwerk gewonnen
Bei allen Schwierigkeiten zeigt sich Stemmann aber auch optimistisch - denn in Hamburg haben sich in diesem Jahr acht Prozent mehr junge Leute für eine Ausbildung entschieden als im Vorjahr. Zugleich stehe das Handwerk in Hamburg auch ausländischen Fachkräften offen gegenüber, so die Handelskammer.