Hamburger Hafenmuseum wird wohl deutlich teurer
Das Deutsche Hafenmuseum in Hamburg wird wohl deutlich teurer als gedacht. Der Bund hat bisher rund 140 Millionen Euro zugesagt für den Bau auf dem Kleinen Grasbrook - und auch, ihn komplett zu finanzieren. Laut Bundesrechnungshof reicht die Summe aber bei Weitem nicht aus.
Auf knapp eine halbe Milliarde Euro könnten die Kosten für das Deutsche Hafenmuseum und die weitgehend abgeschlossene Sanierung der Viermastbark "Peking" steigen. Das schreibt der Bundesrechnungshof in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages, der NDR 90,3 vorliegt. Zuvor hatte die Zeitung "Die Welt" darüber berichtet.
Baukosten sind extrem angestiegen
Laut Bundesrechnungshof liegen die Gründe unter anderem in den allgemein gestiegenen Baukosten in den vergangenen Jahren. Er empfiehlt dringend, das Projekt ganz zu stoppen. So könne man hohe finanzielle Risiken vermeiden und "der Gefahr von Förderruinen begegnen".
Hamburg prüft Übernahme von Kosten
Die Planungen für das Deutsche Hafenmuseum schreiten derweil voran. Geklärt ist laut Kulturbehörde inzwischen, dass das Hafenmuseum trotz des Umschlags von Gefahrgütern im Hafen realisiert werden kann. Offen aber ist noch, wer die Mehrkosten trägt. Hamburg prüft wegen der Kostenexplosion nun eine eigene finanzielle Beteiligung. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagt im Gespräch mit NDR 90,3, es gebe gute Gespräche mit den Fraktionen von SPD und Grünen in der Bürgerschaft. Dressel drängt darauf, dass alle Möglichkeiten geprüft werden, damit die Kosten im Rahmen bleiben. Als wahrscheinlich gilt, dass in einigen Tagen ein konkreter Plan präsentiert wird, wie sich Hamburg beteiligt. Laut Finanzsenator dürfe man die zugesagte Bundesförderung nicht gefährden.
Linke sieht Förderung des Bundes in Gefahr
Norbert Hackbusch von der Linksfraktion spricht dagegen davon, dass durch den Bericht des Bundesrechnungshofs die Bundesförderung sehr wohl ernsthaft bedroht sei. Deshalb müsse der Senat dringend den Stand seiner Pläne vorlegen.