Hamburger Grüne gehen selbstbewusst in Sondierungen mit der SPD
Drei Tage nach der Bürgerschaftswahl sind die Hamburger Grünen am Mittwochabend zu einer Landesmitgliederversammlung zusammengekommen.
Als stärkste Kraft kann sich die SPD den Partner aussuchen: die CDU oder die Grünen. Für die grüne Spitzenkandidatin Katharina Fegebank ist die Sache klar. "Ich möchte nicht in der Opposition landen", betonte sie. "Ich möchte, dass wir diese Stadt hier weiter gestalten." Fegebank sieht "75 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger, die eine Mitte-progressive, linke Regierung wollen".
Grüne wollen eigene Akzente setzen
Und so zeigten sich auch die Grünen-Mitglieder selbstbewusst. Kaum Zerknirschtheit, trotz der Verluste bei den Wahlen in Bund und Land. Die Grünen wollen ihre Akzente setzen bei den Gesprächen mit der SPD: Klimaschutz und Wirtschaftskraft, bezahlbares Leben, Wohnraum, Innovation. Das seien die wichtigen Themen, und nicht eine Migrationsdebatte wie im Bundestagswahlkampf, sagte die Co-Chefin der Hamburger Grünen, Maryam Blumenthal: "Wir brauchen keine ständigen Migrationsdebatten, sondern ehrliche Integrationsdebatten."
Erste Sondierungen am Freitag
Ein erstes Sondierungsgespräch zwischen Grünen und Sozialdemokraten findet am Freitag statt. Anschließend treffen sich SPD und CDU. Zur Delegation der Grünen in den Sondierungsgesprächen sollen die vier Senatoren und Senatorinnen der Partei gehören: neben Fegebank Verkehrssenator Anjes Tjarks, Umweltsenator Jens Kerstan und Justizsenatorin Anna Gallina. Außerdem sollen die beiden Landesvorsitzenden Maryam Blumenthal und Leon Alam sowie die Fraktionsvorsitzenden Jennifer Jasberg und Dominik Lorenzen mitverhandeln.
Die Grünen wurden bei der Wahl am Sonntag von der CDU auf den dritten Platz verdrängt und kommen laut vorläufigem Endergebnis auf 18,5 Prozent der Stimmen. Das sind 5,7 Prozentpunkte weniger als bei der Bürgerschaftswahl 2020.
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