Hamburger Gastronomen protestieren gegen höhere Mehrwertsteuer
Hamburger Gastronomen schlagen Alarm. Sie befürchten, dass bald wieder 19 statt 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Gerichte gezahlt werden müssen. Ende des Jahres läuft die Corona-Maßnahme nämlich eigentlich aus.
Zwölf Prozent mehr Mehrwertsteuer - das müssten wir an die Kundinnen und Kunden weitergeben, sagen die Wirtinnen und Wirte. Sie fragen sich: Wer geht dann noch essen? In der Schanze machen jetzt Dutzende Plakate in und vor Kneipen und Restaurants auf das Problem aufmerksam.
Gastronom: "Es betrifft die Kleineren"
Der Hamburger Gastronom Kemal Üres hat die bundesweite Initiative "Vereint für die Gastro" gegründet. "Es betrifft am Ende die Kleineren, den Mittelstand wieder mal", bemängelt er. Seine Straße werde nicht mehr so lebhaft sein wie jetzt, "weil es die Kleinen einfach nicht packen".
Dehoga: Tausende Betriebe gefährdet
In der Branche gibt schon jetzt eine Riesen-Existenzangst, sagt Jens Stacklies vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga): "Das ist kein Spaß mehr, das ist eine wirklich ernste Sache. Zwölf Prozent brechen mindestens 15.000 bis 20.000 Betrieben in Deutschland das Genick."
Bürgerschaft für sieben Prozent Mehrwertsteuer
Die Hamburgische Bürgerschaft hat sich bereits dafür ausgesprochen, bei sieben Prozent Mehrwertsteuer zu bleiben, sagt der SPD-Abgeordnete Markus Schreiber. "Jedenfalls wäre es verheerend, wenn man den Gastronomen jetzt einen auf den Deckel gibt, wo sie sich gerade wieder hochrappeln. Wann die endgültige Entscheidung in Berlin fällt, ist aber noch unklar.