Hamburg will Opfern von Terror und Katastrophen besser helfen
Hamburg will für die Opfer von Katastrophen und Terrorakten den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtern. Dafür ist die Rolle des Opferbeauftragten gesetzlich neu geregelt worden.
Nach dem Amoklauf bei den Zeugen Jehovas Anfang März in Alsterdorf hatten sich 40 Betroffene und Angehörige bei Arne Dornquast gemeldet. Er ist Hamburgs Opferbeauftragter und damit eine Art Lotse durch ein Hilfesystem, das viele kaum durchschauen. Da geht es beispielsweise um Polizei und Justiz, um medizinische und psychologische Hilfe, aber auch um finanzielle Fragen. Mehr als ein Dutzend Anlaufstellen gibt es.
Hilfe auch bei der Verfolgung von Entschädigungsansprüchen
Dornquast steht den Betroffenen mit bis zu 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Seite. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) erklärte bei der Landespressekonferenz am Dienstag die Aufgaben des Opferbeauftragten: "Er behält den Überblick im Geschehen und vermittelt mit seinem Team dann auch weiter in die langfristige Betreuung." Es gehe dabei auch um die Verfolgung von Entschädigungsansprüchen, betonte Schlotzhauer.
Häufig wird den Opfern oder Angehörigen erst nach Wochen oder Monaten klar, dass sie Hilfe brauchen - manchmal für ganz praktische Fragen. Auf einem Termin beim Psychotherapeuten wartet man in Hamburg oft bis zu einem Jahr. Der Opferbeauftragte kann dieses Warten abkürzen.
Auch nach Brokstedt im Einsatz
Neben dem Amoklauf bei den Zeugen Jehovas in Alsterdorf Anfang März gab es für den Opferbeauftragten auch nach der Messerattacke im Regionalzug bei Brokstedt Ende Januar viel Arbeit. 120 Menschen saßen im Zug, 20 davon aus Hamburg. Und auch die werden von ihm und seinem Team mitbetreut.