Hamburg spendet Minenräumfahrzeuge an die Ukraine
Durch den russischen Angriffskrieg gilt die Ukraine als das weltweit am stärksten verminte Land. Als erste deutsche Stadt liefert Hamburg vier Minenräumfahrzeuge dorthin. Am Montag haben die Innenbehörde und Diplomaten eines der Fahrzeuge vorgestellt.
Bei dem Termin hat Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) symbolisch das erste von insgesamt vier Minenräumfahrzeugen an den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, übergeben. Ab Juni soll es zur Entschärfung von Kampfmitteln in der Ukraine eingesetzt werden. Bis August sollen drei weitere Geräte folgen. "Die Verminung großer Teile der Ukraine gehört zu den größten Gefahren, die der Krieg für die Bevölkerung dort mit sich bringt", so der Innensenator. Seine Behörde sei froh, mit der Hamburger Expertise in der Kampfmittelräumung etwas dazu beitragen zu können, dass in dem Land weniger Menschen durch Minen sterben werden.
Minenräumfahrzeuge können ferngesteuert werden
Die Minenräumfahrzeuge sind jeweils zehn Tonnen schwer. An der Front ist eine Fräse befestigt, mit der sie Minenfelder aufwühlen und Landminen zerstören können. Sie können täglich einen Bereich in der Größe von etwa einem Fußballfeld von Kampfmitteln räumen. Die Fahrzeuge sind jeweils mit drei Kameras ausgestattet und können noch aus einem halben Kilometer ferngesteuert werden. Der Hamburger Senat zahlt rund vier Millionen Euro für die vier Fahrzeuge.
Ein Drittel der ukrainischen Landfläche gilt als vermint
Im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine werden immer mehr Minen auf ukrainischem Territorium entdeckt. Nach ukrainischen Angaben sind rund 174.000 Quadratkilometer betroffen - ein Drittel der Landfläche. Viele der nicht explodierten Sprengsätze kosten Zivilisten, darunter auch Kindern, das Leben. "Der russische Angriffskrieg hat viele tragische Weltrekorde aufgestellt, und einer davon ist die Verwandlung der Ukraine in das verminteste Land der Welt", sagte Makeiev.
Mehr als 40.000 Todesopfer durch Minen
Mehr als 40.000 Menschen seien in der Ukraine bereits durch Minen-Explosionen verletzt worden. Man gehe nicht mehr einfach so in den Wäldern spazieren, wo russische Truppen waren. Auch für Agrarunternehmen sei die Gefahr sehr groß, unter den Opfern seien auch viele ukrainische Landwirte und Landwirtinnen, so der Botschafter. "Ich bin Hamburg und der Innenbehörde dankbar, dass sie mit ihrer Unterstützung ein klares Verständnis für die Bedeutung der Sicherung ukrainischen Landes für alle weiteren Prozesse der Normalisierung des Lebens zeigt", ergänzte der ukrainische Botschafter