Hamburg bereitet sich auf Silvester-Nacht vor
Nach zwei recht stillen Silvesternächten erwarten Polizei und Feuerwehr in Hamburg in diesem Jahr einen lauten Jahreswechsel. Man rechne mit einem "hohen Einsatzaufkommen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
Der Verkauf und das Abbrennen von Feuerwerk in Deutschland waren in den beiden Vorjahren verboten, um die Krankenhäuser während der Corona-Pandemie nicht weiter zu belasten. Seit Donnerstag gibt es nun wieder Silvesterknaller im Handel. In Hamburg deckten sich viele mit Böllern und Raketen für den Jahreswechsel ein. "Die Leute haben großes Bedürfnis, wieder zu knallen", sagte der Geschäftsführer eines Ladens für Feuerwerkskörper in Hamburg, Ewald Egg. Von der derzeitigen Krise merke er wenig, seine Umsätze seien auf dem Niveau von 2019.
Seit dem Verkaufsstart von Böllern und Raketen habe die Polizei bereits einige Einsätze wegen Belästigung und Ruhestörung gehabt, sagte ein Sprecher. Verletzte habe es aber bislang keine gegeben.
Böllerverbotszonen in der Innenstadt
Doch nicht überall darf wieder geböllert und geknallt werden. In Hamburg bleibt das Abfeuern von Feuerwerksraketen und Böllern rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt verboten. In die Verbotszonen dürfen zwischen 18 und 1 Uhr auch keine Knaller mitgenommen werden. Lediglich sogenanntes Kleinstfeuerwerk - also beispielsweise Wunderkerzen und Knallerbsen - sind erlaubt. Die Polizei rechnet an beiden Orten mit etwa 10.000 Feiernden, darunter auch viele Familien mit Kindern. Mit dem Verbot sollen die Silvesterfeiern in der Innenstadt sicherer werden. Die Verbotszonen waren 2019/2020 zum ersten Mal eingerichtet worden. Zuvor hatte es in der Menge oft bedrohliche und gefährliche Situationen gegeben, bei denen auch zahlreiche Menschen verletzt wurden.
Polizeipräsident appelliert: Beim Feuerwerk zurückhalten
Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, sich beim Silvesterfeuerwerk zurückzuhalten. Der Grund sind die überlasteten Krankenhäuser. "Die Lage in den Notaufnahmen ist zwischen den Feiertagen unverändert angespannt", sagte ein Sprecher der Hamburger Asklepios-Kliniken. Man stelle sich darauf ein, vermehrt Brand- und Sprengverletzungen zu behandeln, doch die medizinische Versorgung sei sichergestellt. "Bei einem außergewöhnlich großen Anfall von Verletzten können wir zusätzliche Notfall- und Unfallchirurgen sowie Pflegekräfte aus dem Hintergrund reinholen."
Polizei will Präsenz zeigen
"Wenn viele Menschen zusammenkommen und Alkohol im Spiel ist, ist es wichtig, dass die Polizei vor Ort ist", sagte eine Polizeisprecherin. In den Verbotszonen, auf der Reeperbahn und an den Landungsbrücken wollen die Beamten besonders präsent sein. Auch die Feuerwehr passe sich den Herausforderungen der Silvesternacht an und setze unter anderem zehn zusätzliche Löschfahrzeuge ein. Außerdem wollen Polizei und Feuerwehr das Wetter im Blick behalten. Bei Regen seien deutlich weniger Menschen unterwegs.
Wetter: Mild und stürmisch
Das Wetter in der Silvesternacht dürfte mild, aber stürmisch werden. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit Temperaturen von bis zu 14 Grad, viel Regen und heftigem Wind.
Stadtreinigung am Neujahrsmorgen im Großeinsatz
Unterdessen wird die Hamburger Stadtreinigung zum ersten Mal seit drei Jahren wieder am Neujahrsmorgen im Einsatz sein. Rund 60 Mitarbeiterinnen und -arbeiter sowie 25 Fahrzeuge sollen Hamburgs Straßen von schätzungsweise zehn Tonnen Müll befreien.