Hamburg: Steht die Fährlinie Blankenese-Cranz vor dem Aus?
Die HADAG hat den Fährbetrieb Blankenese-Cranz im Sommer eingestellt. Im Juli und August ließ die städtische Reederei kein einziges Schiff auf der Linie über die Elbe fahren. Das ergab eine CDU-Anfrage an den Hamburger Senat.
Im März hatte die HADAG-Vorständin Tanja Cohrt erklärt, man sei nicht sicher, die Linie Blankenese-Cranz langfristig fortzuführen. Als Grund nannte sie zu wenig Wassertiefe am Anleger in der Este: "Das hängt viel mit der Verschlickung in Neuenfelde und in Cranz zusammen, sodass bei 65 Prozent der Abfahrten im letzten Jahr nur Finkenwerder angefahren werden konnte." Daraufhin hagelte es Proteste von den Menschen in Blankenese und Cranz.
HADAG begründet Fahrtausfälle mit Personalmangel
Schneller als angekündigt schafft die HADAG nun Tatsachen - aber nicht wegen des Schlicks. Im Juni ließ sie 85 Prozent der Fahrten ausfallen, im Juli und August alle. Als Grund gibt sie nun Personalmangel an - der betreffe 90 Prozent der Fahrten. Die Schiffsführer und -führerinnen würden auf stärker genutzten Linien gebraucht. Die HADAG meint, Blankenese-Cranz habe kaum noch Fahrgäste. Im Mai waren 2.200 Menschen dort unterwegs.
Frieling: "Trauerspiel für Hamburg"
Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Anke Frieling ist empört und sagt: "Stillschweigend wurde der Fährbetrieb heruntergefahren und zuletzt in Gänze eingestellt - und das zur Hauptsaison. Ein Trauerspiel für Hamburg." Sie fordert eine Fortführung der Linie: "Wenn es nicht zu den notwendigen Ausbaggerungen kommt, muss der rot-grüne Senat für entsprechende Alternativen wie beispielsweise ein Schiff mit weniger Tiefgang sorgen." Hierfür benötige die HADAG entsprechende politische Unterstützung und Rückendeckung, die sie beim rot-grünen Senat offensichtlich nicht finden werde, so Frieling weiter.