Protestaktion gegen die Einstellung der Fähre Cranz-Blankenese
Protest in einem der kleinstem Stadtteile Hamburgs: In Cranz sind am Mittwoch knapp 100 Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gegangen, um für den Erhalt der Elbfähre nach Blankenese zu demonstrieren.
Seit Wochen ist in Hamburg-Cranz keine Fähre mehr gesehen worden. Obwohl der Wasserstand der Este eigentlich gerade hoch genug ist. Der Nebenfluss der Elbe ist verschlickt, deshalb kann hier oft kein Schiff anlegen. Die Menschen in Cranz befürchten, dass schon bald ganz Schluss ist mit der Fährverbindung nach Blankenese - und damit ihr Stadtteil mit rund 1.000 Einwohnern und Einwohnerinnen noch stärker abgeschnitten wird von der Stadt. Dann können auch weniger Touristinnen und Touristen ins Alte Land kommen.
Im Schnitt fünf Fahrgäste auf der Fähre
Der Fährbetrieb hat an Bedeutung verloren, seitdem auf dem nahegelegenen Gelände der ehemaligen Sietas-Werft keine Schiffe mehr gebaut werden - und keine Werft-Arbeiter und -Arbeiterinnen mehr die Fährverbindung nutzen. Darum wird auch die Este nicht mehr ausgebaggert. Betreiber der Fähre ist das Verkehrsunternehmen HADAG, ein Tochterunternehmen der Hamburger Hochbahn. Laut der HADAG sind auf den Fähren im Durchschnitt weniger als fünf Fahrgäste unterwegs. Eine Entscheidung über den Erhalt der Fährverbindung sei aber noch nicht getroffen.
Wunsch: Fährverbindung bis Finkenwerder
Für die Menschen in Cranz geht es um mehr. Sie sagen, wenn es nicht nur eine Verbindung nach Blankenese, sondern auch bis Finkenwerder gäbe, dann wäre sie für viele Menschen auch eine gute Alternative zum Auto. Der Blankeneser Bürgerverein will sich in seiner nächsten Vorstandssitzung gegen die Einstellung der Fähre aussprechen. "Wenn sie eingestellt wird, wäre das eine Katastrophe. Sie gehört einfach zu Blankenese", sagt Benjamin Harders, ehemaliger Vorsitzender des Vereins. In Zeiten der E-Mobilität könne die HADAG eine Elektro-Fähre mit wenig Tiefgang anschaffen, um die Attraktivität und die Zahl der Nutzenden zu erhöhen. Allerdings, so Harders, sei die Fähre zuletzt so häufig ausgefallen, dass dadurch viele Fahrgäste ihr Interesse verloren hätten.