Hamburg: "Skandalhaus" in der Grindelallee zwangsversteigert
Seit Jahren steht ein Mietshaus in der Grindelallee leer. Nun überschlagen sich die Ereignisse: Das Gründerzeithaus wurde zwangsversteigert. Zuvor hatten es Studierende aus dem Umfeld des AStA besetzt.
In der Grindelallee 80 rottet seit fünf Jahren ein Gründerzeit-Haus vor sich hin. Der Eigentümer hatte damals alle Mieterinnen und Mieter mit brachialen Methoden vergrault. Sieben Zwangsgelder in Höhe von mehr als 100.000 Euro verhängte das Bezirksamt Eimsbüttel gegen ihn, doch er war erst unbekannt verzogen, dann insolvent.
Bauträger zahlt fünf Millionen Euro
Nun hat das Amtsgericht Hamburg das "Skandalhaus" zwangsversteigert. Für fünf Millionen Euro erwarb es die "Bauträger Gesellschaft Min to Huus". Der Hamburger Bauträger will so beim Alteigentümer Schulden eintreiben und das völlig marode Gebäude abreißen. Das Ziel ist neu zu bauen - auch für die rausgeekelten Mieterinnen und Mieter.
Doch am Sonntag, zwei Tage vor der Zwangsversteigerung, besetzten kurzzeitig Studierende das Haus. Laut Lagezentrum der Polizei ist die Besetzung beendet. An der Gründerzeitfassade hingen Transparente mit der Aufschrift "Spekulanten enteignen". Die Besetzerinnen und Besetzer wollen ein selbstverwaltetes studentisches Wohnheim. Unklar ist, ob die Aktion den Neubauplan verzögert.