Hamburg: 2.200 Geflüchtete stellen Antrag für regulären Aufenthalt
Ein neues Gesetz soll Geflüchteten mit Duldung, die schon lange hier leben, zu einem regulären Aufenthaltsstatus verhelfen. Fast 2.200 Menschen in Hamburg haben den jetzt schon beantragt.
Wer einen Antrag stellte, musste nachweisen, dass er oder sie mindestens fünf Jahre hier lebt, nicht straffällig geworden und in der Lage ist, innerhalb von 18 Monaten den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Mehr als 1.100 Langzeitgeduldete in Hamburg haben laut Senat jetzt die Chance dazu. Ihre Anträge sind bereits bewilligt. Die Anträge kommen vor allem von Menschen aus dem Irak, aus der russischen Föderation und aus dem Iran. Zwei Drittel sind Männer.
Aufenthalt für Arbeit statt Duldung
Kazim Abaci von der SPD bezeichnet das Chancen-Aufenthaltsrecht als eine Win-Win-Situation für Gesellschaft und Geflüchtete. Für den Grünen-Politiker Michael Gwodz ist das erst ein Anfang: "Perspektivisch ist ein echter Spurwechsel nötig: Weg von der Duldung hin zu einem Aufenthalt für Arbeit und Beschäftigung", sagt er. Mehr als 137.000 Menschen ohne Bleiberecht leben in Deutschland. Sie werden oft jahrelang geduldet, können nicht abgeschoben werden und dürfen nicht arbeiten. Mit dem Chancen-Aufenhaltsrecht haben sie jetzt die Möglichkeit, sich hier dauerhaft zu integrieren.