Häusliche Gewalt gegen Männer in Hamburg nimmt zu
In den weitaus meisten Fällen sind Frauen von Partnergewalt betroffen. Aber auch Männer erleben Gewalt in Beziehungen. Im vergangenen Jahr waren in Hamburg Männer fast 860 Mal Opfer von Partnergewalt. Das sind 120 Fälle mehr als im Vorjahr.
Für 2023 verzeichnet die Kriminalstatistik Hamburg knapp 3.600 Taten von Partnergewalt. Gut Dreiviertel der Taten, genau 2.740, betrafen demnach Frauen, und knapp ein Viertel Männer. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion hervor. Ob die Partnergewalt in einer Hetero-Beziehung, einer homosexuellen Partnerschaft oder in einer Trans-Beziehung stattfindet, zeigt die Statistik nicht.
Torsten Brakmann vom Hamburger Gewaltschutzzentrum sagt, dass die meisten Personen, die sich an seine Einrichtung wenden, männlich sind. Vereinzelt melden sich aber auch Täterinnen und Transmenschen im Hamburger Gewaltschutzzentrum.
AfD fordert Schutzeinrichtung für Männer in Hamburg
Das Hamburger Gewaltschutzzentrum bietet Unterstützung für alle Erwachsenen, die innerhalb einer Beziehung gewalttätig geworden sind oder dies zu werden drohen. Alle Opfer müssten besser geschützt werden, meint die AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft. Für betroffene Männer solle Hamburg auch Schutzeinrichtungen schaffen, so ihre Forderung. Solche gibt es bereits in vielen anderen deutschen Städten: in Stuttgart, Leipzig und Köln zum Beispiel.
An die Hamburger Beratungsstellen können sich alle Betroffenen von Partnergewalt wenden. Der relative Anteil männlich Betroffener dort ist jedoch deutlich geringer als der von Frauen.