Google "Street View" stellt neue Bilder aus Hamburg online
Die Kartenanwendung Google Maps zeigt bei ihrer Funktion "Street View" nach rund zwölf Jahren Aktualisierungspause wieder frische Panorama-Bilder auch aus Hamburg an.
Am Dienstag veröffentlichte Google neue virtuelle Ansichten von Straßen und Sehenswürdigkeiten der 20 größten deutschen Städte - in Hamburg unter anderem auch hochauflösende 3D-Panoramabilder der Elbphilharmonie. Außerdem seien weitere Regionen in ganz Deutschland hinzugekommen, die nun erstmals virtuell "besucht" werden können, so Google.
Google-Fahrzeuge noch bis Oktober unterwegs
Die jetzt veröffentlichen Bilder stammen aus dem vergangenen Jahr. Google ist zudem seit Juni erneut mit Fahrzeugen in Deutschland unterwegs. Die speziellen Autos werden noch bis Oktober durch Stadt und Land fahren, um Fotos aufzunehmen. Um bestimmte Sehenswürdigkeiten gut zu erfassen, sind auch Beschäftigte mit einem Kamerarucksack zu Fuß unterwegs.
Datenschutz: Großer Widerstand zum Start des Dienstes
Bei der Einführung von "Street View" in Deutschland im Jahr 2010 war der Dienst auf zum Teil starken Widerstand in der Politik, bei Hauseigentümerinnen und -eigentümern sowie bei Datenschützerinnen und -schützern gestoßen. Fast 250.000 Menschen legten damals Widerspruch ein und zwangen Google, die Abbildung ihrer Häuser zu verpixeln, was die Qualität des Dienstes insgesamt beeinträchtigte. 2011 kündigte der Konzern daraufhin an, keine weiteren Kamerafahrten mehr zu unternehmen.
Verbraucherzentrale: Alter Widerspruch gilt nicht mehr
Die Hamburger Verbraucherzentrale informiert im Zuge der neuen Bilder erneut über Widerspruchsmöglichkeiten. Wer sein Wohnhaus auch nach der Aktualisierung verpixelt haben möchte, muss einen neuen Widerspruch einreichen, die Einwände aus dem Jahr 2010 gelten dafür nicht mehr. Hilfe gibt es auf der Internetseite des Hamburger Datenschutzbeauftragten. Auch die Hamburger Verbraucherzentrale informiert auf ihrer Homepage darüber, wie man der Veröffentlichung der Fotos von Google und von anderen Kartendiensten, etwa von Apple, widersprechen kann.
Datenschutzbeauftragter: "Vorabkommunikation war besser"
Bislang haben sich nur wenige Menschen in Deutschland gegen eine Veröffentlichung der Panorama-Bilder ausgesprochen. Thomas Fuchs, Datenschutzbeauftragter Hamburgs, sagte dem NDR Hamburg Journal am Mittwoch dazu: "Ich glaube, das liegt daran, dass die Vorabkommunikation diesmal besser war und auch mit uns besser abgesprochen war." Zudem glaube er, dass sich die digitale Affinität der Bevölkerung verändert habe. Gleichwohl gebe es zahlreiche Widersprüche. "Deshalb ist es wichtig, dass das Widerspruchsrecht auch jedem offen steht", betonte Fuchs.