Geiselnahme am Flughafen: Straßenpolizistin führte Verhandlungen
Es war ein eher ungewöhnlicher Einsatz für eine Hamburger Polizistin. Bei der Geiselnahme am Hamburg Airport am vergangenen Wochenende telefonierte die Frau mehrere Stunden mit dem Entführer des vierjährigen Mädchens.
Knöllchen für Falschparkerinnen und -parker verteilen oder Gebäude bewachen, so sieht der gewöhnliche Arbeitsalltag für viele Angestellte bei der Polizei aus. Doch bei der Geiselnahme am vergangenen Wochenende kam es ganz anders. Eine türkischsprachige Angestellte der Polizei hatte sich freiwillig als Dolmetscherin für den Einsatz gemeldet, weil der 35-jährige Geiselnehmer Türkisch sprach. So kam sie vom Straßendienst ins Team der Verhandlungsführerenden im Polizeipräsidium.
Verhandlungen am Telefon dauerten 16 Stunden
Von dort telefonierte sie über 16 Stunden mit dem Geiselnehmer am Airport Hamburg, bis sich der Mann schließlich ergab. Die Polizei habe der Angestellten vertraut, weil sie bei den Telefonaten von der Verhandlungsgruppe unterstützt wurde, einem Team aus Psychologinnen und Psychologen sowie Spezialistinnen und Spezialisten für Geiselnahmen.
Polizistin war zu jeder Zeit in Expertenteam eingebunden
Auf Nachfrage von NDR 90,3 betonte eine Polizeisprecherin, die Angestellte war zu jeder Zeit in das Expertenteam eingebunden, sie sei auch eine Frau mit reichlich Lebenserfahrung. Auch bei anderen Einsätzen würden Kollegen und Kolleginnen mit besonderen Sprachkenntnissen gebeten werden zu dolmetschen.