Ein Polizist sichert Hand eines Mannes mit Handschellen. © NDR Foto: Pavel Stoyan
Ein Polizist sichert Hand eines Mannes mit Handschellen. © NDR Foto: Pavel Stoyan
Ein Polizist sichert Hand eines Mannes mit Handschellen. © NDR Foto: Pavel Stoyan
AUDIO: Ingewahrsamnahmen spülen kaum Geld in die Kasse (1 Min)

Gebühr für Ingewahrsamnahmen: Kaum Einnahmen für Hamburg

Stand: 20.12.2023 13:32 Uhr

"Damit können wir rund eine Million Euro im Jahr einnehmen" - so hatte sich Hamburgs Senat das vorgestellt, als er Anfang 2023 Gebühren für Ingewahrsamnahmen einführte. Ein Irrtum, wie sich jetzt zeigt.

Bislang hat Hamburg so gut wie nichts durch die noch recht neue Gebühr eingenommen - das ergab die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU. Die Polizei kann Menschen zu ihrem eigenen oder zum Schutz anderer in Gewahrsam nehmen - beispielsweise, um eine Straftat zu verhindern oder um ein Aufenthaltsverbot durchzusetzen. So können zum Beispiel Randalierende, Störende oder Demonstrierende festgesetzt werden.

Durchschnittlich kosten entsprechende Polizeieinsätze 145 Euro. Pro Kilometer im Streifenwagen fällt ein Euro an, für den Einsatz eines Polizisten oder einer Polizistin werden 33,20 Euro pro angefangener halber Stunde berechnet, für sechs Stunden im Verwahrraum 40 Euro.

Schon 8.200 Ingewahrsamnahmen in Hamburg

Bis November gab es in Hamburg insgesamt rund 8.200 Ingewahrsamnahmen. Wie viele Menschen davon einen Gebührenbescheid bekommen haben, kann der Senat nicht sagen. Denn nicht zahlen müssen zum Beispiel Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben. Sieben Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen sollen aktuell zusammen mehr als 8.000 Euro zahlen. Drei haben jedoch Widerspruch eingelegt, bei zweien war die Maßnahme rechtswidrig - der Rest hat noch nicht bezahlt.

CDU ärgert sich über die ineffiziente Regelung

Der Fraktionschef der CDU, Dennis Thering, ist verärgert. Er fragt sich: "Wozu erlässt Innensenator Andy Grote erst Regelungen, die dann doch nur ins Leere laufen?" Die CDU war es auch, die die Gebühr damals für längst überfällig gehalten hatte. Die Linke hingegen hatte befürchtet, dass sich Menschen wegen der Gebühr nicht mehr trauen an Protest-Aktionen teilzunehmen.

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Ein Polizist sichert Hand eines Mannes mit Handschellen vor einem Streifenwagen. © NDR Foto: Pavel Stoyan

Neue Gebühr für Ingewahrsamnahmen in Hamburg

Durchschnittlich werden jetzt rund 145 Euro fällig, wenn die Polizei in Hamburg Menschen kurzzeitig festsetzt. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.12.2023 | 13:00 Uhr

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