Gastronomie in Hamburg: Großteil hat Preise angehoben
Seit einem Monat gilt in der Gastronomie wieder der höhere Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Ein Großteil der Lokalbesitzerinnen und -besitzer hat die Preise angehoben, schätzt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Hamburg.
Für offizielle Zahlen ist es noch zu früh - aber schon zum Jahresende hatten einige Gastronominnen und Gastronomen in Hamburg die Preise auf der Speisekarte erhöht. Andere dagegen wollen die Preise stabil halten. Viele haben sich ihre Kalkulation noch einmal genauer angeschaut, mit Lieferantinnen und Lieferanten gesprochen und teilweise die Speisen abgeändert. Manche haben jetzt weniger Fleischgerichte auf der Speisekarte, bieten stattdessen mehr vegetarische Variationen an.
Sieben Prozent Mehrwertsteuer gilt weiter für Lieferdienste
Der Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie war wegen der Corona-Pandemie dreieinhalb Jahre lang auf sieben Prozent herabgesetzt. Zum Jahreswechsel wurde er wieder angehoben. Für Außer-Haus-Gerichte und Lieferdienste sind die sieben Prozent Mehrwertsteuer allerdings geblieben. Das sei ungerecht, meint Julia Bode, die beim Branchenverband Dehoga die Gastronominnen und Gastronomen vertritt: "Ich glaube, ganz lange hat sich da draußen gar keiner Gedanken gemacht, warum das so ist. Weil eigentlich muss das gar nicht so sein. Wir machen hier alle gutes Essen. Und warum soll das nicht gleich besteuert werden?"
Dehoga: Gäste verzichten auf Mittagstisch
Laut Bode geht es derzeit zum Beispiel Restaurants schlecht, die einen Mittagstisch anbieten: "Der Mittagstisch, der vorher 10 Euro gekostet hat und jetzt vielleicht 12 Euro kosten muss - einfach, um das überhaupt noch wirtschaftlich darzustellen - da sparen die Gäste schon." Auch das Trinkgeld sitzt teilweise nicht mehr so locker.
Umfrage zu Gästezahlen geplant
Generell zählt der Januar eher zu den umsatzschwachen Monaten in der Branche. Neben dem höheren Steuersatz haben Gastronominnen und Gastronomen auch weiterhin mit Inflation und höheren Personalkosten zu kämpfen. Der Dehoga will nun in einer Umfrage erheben, ob weniger Gäste kommen oder nicht. Die Ergebnisse soll es im April geben.