Frauenhäuser in Hamburg werben für Unterstützung
Zu wenige Schutzplätze und zu wenig Personal: Am Sonntag haben die Frauenhäuser und die Zentrale Notaufnahme der Hamburger Frauenhäuser mit einem Aufruf zum Benefizlauf um die Alster auf ihre Situation aufmerksam gemacht.
Mehr als 350 Menschen nahmen an dem Lauf teil. Mit der Teilnahmegebühr von mindestens 13 Euro spendeten die Sportlerinnen und Sportler Geld für die sechs Frauenhäuser und deren Notaufnahme.
Genau 249 Schutzplätze hat Hamburg für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder. Für eine 1,8-Millionen-Stadt sind das viel zu wenig Plätze. Es fehlen mindestens 230 Plätze, wenn man die Kriterien des Übereinkommens des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen zugrunde legt.
Frauenhäuser überbelegt
Die Folge des Mangels: In den Einrichtungen ist es eng, sie sind häufig überbelegt, so Anika Ziemba, Mitarbeiterin eines Hamburger Frauenhauses: "Das Haus, in dem ich arbeite, ist in einem relativ schlechten Zustand und braucht einfach im Prinzip eine Kernsanierung. Da ist die Frage, wo kommt das Geld dafür her?" Opfer von Gewalt und ihre Kinder sollen gut geschützt und gut untergebracht werden, meint sie. Das sei angesichts fehlender Plätze und knapper Kassen immer schwieriger.
Neues Frauenhaus geplant
Die Sozialbehörde plant ein siebtes Frauenhaus für Hamburg und will die Mittel für den Opferschutz im nächsten Doppelhaushalt aufstocken.
Zentrale Hilfsangebote für Frauen in Hamburg:
- Notaufnahme 24/7 der Hamburger Frauenhäuser: 040 / 8000 4 1000
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: (0800) 0116016