Frauenhäuser in Hamburg sind fast vollständig ausgelastet
Die sechs Hamburger Frauenhäuser sind seit Jahren ausgelastet. Auch 2023 waren die 244 Schutzplätze für Frauen und Kinder zu mehr als 93 Prozent belegt. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU hervor.
Knapp 900 von Gewalt betroffene Frauen und Kinder haben demnach im vergangenen Jahr in einem der Hamburger Frauenhäuser Schutz gesucht. Das sind rund 30 Frauen und Kinder weniger als noch 2022. Im Schnitt blieben die Betroffenen 228 Tage dort, ehe sie eine eigene Wohnung fanden oder zurück in ihre alte Wohnung zogen - oft auch zurück zum Täter. "Das System ist seit Jahren an der Belastungsgrenze", meint Andreas Grutzeck (CDU).
Notaufnahmestelle an fast 100 Tagen überbelegt
Das sagen auch die Mitarbeiterinnen der Hamburger Autonomen Frauenhäuser. Demnach fehlen Hamburg 200 zusätzliche Schutzplätze. Zum Beispiel war die Notaufnahmestelle an fast 100 Tagen überbelegt. Laut Senat konnte aber jede Betroffene untergebracht werden.
Eine Sozialarbeiterin für acht Betroffene
Eine Sozialarbeiterin betreut zurzeit im Schnitt acht Frauen. Für eine optimale Krisenarbeit sollten es nur vier sein. Frauenhäuser und der Schutz vor Gewalt seien eine politische und gesellschaftliche Verpflichtung, begründen die Mitarbeiterinnen der Autonomen Frauenhäuser ihre Forderung nach mehr Geld.
Zentrale Hilfsangebote in Hamburg:
- Notaufnahme 24/7 der Hamburger Frauenhäuser: 040 / 8000 4 1000
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: (0800) 0116016