Fall Block: Durchsuchung im Wohnhaus und im Hotel Grand Elysée
Beamtinnen und Beamte von Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Freitagmorgen im Zusammenhang mit einem Sorgerechtsstreit das Hamburger Wohnhaus der Unternehmerin Christina Block durchsucht.
Es werde wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und sonstiger Straftaten gegen Block und gegen mehrere Personen ermittelt, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Es seien deshalb mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden. Die Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit der Aufklärung um die umstrittene Rückhol-Aktion von zwei Kindern aus Dänemark in der Silvesternacht, so die Sprecherin. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach beschlagnahmten Polizistinnen und Polizisten bei der Durchsuchung des Wohnhauses im Stadtteil Ohlsdorf Kartons mit Beweismitteln.
Außerdem war am Morgen das Hotel Grand Elysée durchsucht worden. Das Fünf-Sterne-Hotel gehört der Block-Gruppe.
Vater wurde überfallen, Kinder nach Hamburg gebracht
In der Silvesternacht hatten nach Angaben der dänischen Polizei Unbekannte den Ex-Mann von Christina Block in Süddänemark angegriffen und zwei gemeinsame Kinder - einen 10-jährigen Jungen und ein 13-jähriges Mädchen - in zwei Autos mitgenommen. Sie befanden sich danach bei ihrer Mutter. Nach einem Eilantrag des Vaters hatte das Hanseatische Oberlandesgericht am Freitag vergangener Woche eine einstweilige Anordnung erlassen, nach der die Kinder zu ihrem Vater zurückkehren mussten.
Christina Block und ihr Ex-Mann streiten seit mehreren Jahren vor Gericht um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder. Seit mehr als zwei Jahren leben diese bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl ein Gericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht vorläufig auf die Mutter übertragen hatte.
"Spiegel" berichtet über frühere "Rückhol-Pläne"
Nach einem Bericht des "Spiegel" soll Block bereits im November 2022 eine Sicherheitsfirma beauftragt haben, ihre Kinder aus Dänemark zurückzuholen. Deren Geschäftsführer hatte dazu vor dänischen Ermittlungsbehörden ausgesagt. Demnach sollten die Kinder beim Verlassen des Hauses abgepasst werden, der Plan scheiterte demnach jedoch, weil sie das Haus nicht verlassen haben sollen. Eine entsprechende Nachfrage des "Spiegel" blieb von Block und ihrem Anwalt unbeantwortet.