Erfolg mit Lesetraining: Programm in Hamburg wird ausgeweitet
Die Hamburger Schulbehörde will ein spezielles Programm für den Leseunterricht deutlich ausbauen. Ein Testlauf an einigen Schulen hat spürbare Verbesserungen bei der Leseleistung erbracht, wie Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) am Donnerstag sagte.
Das Lesetraining-Programm für sogenannte Risikoschüler und -schülerinnen in Hamburgs Grundschulen ist ein Erfolg, so Bekeris. Eine wissenschaftliche Evaluierung habe gezeigt, dass die Lesekompetenz deutlich gesteigert und Lernrückstände aufgeholt werden konnten, "sogar trotz zwischenzeitlich massiver Einschränkungen in der Lernentwicklung bedingt durch die Corona-Schulschließungen", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag bei der Vorstellung der Wirksamkeitsstudie.
Verbesserungen bei "Risikoschülern"
Als "Risikoschüler" werden Jungen und Mädchen bezeichnet, deren Leistungen unter den Mindeststandards liegen. In Hamburg waren dies 2021 laut einer bundesweiten Vergleichsstudie 17,7 Prozent der Grundschüler und Grundschülerinnen - immerhin 3,5 Prozentpunkte weniger als noch fünf Jahre zuvor. Im Bereich Lesen verbesserten sich die Hamburger Grundschülerinnen und Grundschüler laut IQB-Bildungstrend seit 2011 von Platz 14 auf Platz 3 im Jahr 2021.
Auch Klassen 5 und 6 werden einbezogen
Zu den Methoden des Programms zählen unter anderem das "chorische Lesen", bei dem die Lehrkraft einen Text laut vorliest, während die Klasse leise mitmurmelt, und das "Tandemlesen". Dabei lesen ein lesestärkeres und ein leseschwächeres Kind gemeinsam. Gutes Lesen und Verstehen hilft nicht nur im Fach Deutsch, wie die begleitende Studie festgestellt hat. Deshalb werden bald auch 5. und 6. Klassen in das Programm mit einbezogen.