Erdbeben: Linken-Fraktionschefin Özdemir bangt um Angehörige
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien mit Tausenden Toten bangt auch die Fraktionschefin der Hamburger Linken, Cansu Özdemir, um Angehörige in der Region. Das sagte sie am Mittwochabend im Hamburg Journal des NDR Fernsehens.
Ihre Angehörigen leben in und um die Stadt Malatya in Ostanatolien. Bislang weiß sie, dass drei Tanten ums Leben gekommen sind, drei weitere Angehörige wurden schwer verletzt geborgen. Weitere Verwandte liegen noch unter Trümmern - wie viele andere Tausende Menschen auch.
"Es fehlt an allem"
Mittlerweile ist es Özdemir zumindest möglich, Kontakt zu ihren Angehörigen zu halten. "Die ersten Tage war es natürlich sehr schwierig, weil die Leitungen nicht frei waren. Und unter den Trümmern war es nicht möglich zu telefonieren", sagte sie dem Hamburg Journal. Die Lage vor Ort sei furchtbar. "Es fehlt an allem momentan, an lebenswichtigen Medikamenten, an Babynahrung", so die Politikerin. Es fehle aber auch an professionellen Helferinnen und Helfern, darum dauere es auch so lange, dass Menschen unter Trümmern ausharren müssten. "Das ist momentan auch das Staatsversagen, dass wir beobachten. Dementsprechend gibt es eben auch eine enorme Wut auf die Regierung", meinte Özdemir.
Özdemir: Geldspenden wichtiger als Sachspenden
Sie selbst organisiert Hilfen in die Türkei mit. Neben Lebensmitteln und Wasser würden die Menschen auch Medikamente und Hygieneartikel dringend brauchen. "Und sie brauchen ein Dach über dem Kopf, also Zelte und Container", sagte Özdemir. Dabei laufe die Versorgung momentan sehr schleppend. "Deshalb ist es auch ein Wettlauf gegen die Zeit, weil viele, die sich bei uns melden, sagen: Wir sind kurz vorm Erfrieren." Wichtiger als Sachspenden seien ihrer Meinung nach Geldspenden, denn in unterschiedlichen Regionen gebe es unterschiedliche Bedarfe. Vor Ort wisse man jeweils am besten, was konkret gebraucht werde.