Vorbild Kopenhagen? Diskussion um Ausbau der Radwege in Hamburg
Die Menschen in Hamburg legen etwa 20 Prozent ihrer täglichen Wege mit dem Fahrrad zurück. Ob es in der Stadt auch eine Mehrheit für den Ausbau des Radverkehrs gibt, wollte der Fahrradclub ADFC Dienstagabend bei einer öffentlichen Diskussion erfahren.
60 Prozent aller Wege werden in Kopenhagen mit dem Fahrrad zurückgelegt - ein Idealbild für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Auch die Hamburger Politikerinnen und Politiker nickten beifällig. Aber Lars Pochnicht von der SPD schränkte ein: "Ob das so realistisch ist, weiß ich nicht. Wir möchten den Menschen ein gutes Angebot machen. Wir wollen keinen zwingen, Fahrrad zu fahren."
Genau diesen Zwang glaubt CDU-Verkehrsexperte Richard Seelmaecker in Hamburg zu erkennen. "Momentan habe ich den Eindruck, dass einige der Verkehrsanlagen so geplant werden, dass Autos bewusst verdrängt werden", sagte Seelmaecker.
Linke: Autoverkehr einschränken
Wirklich erhoben wurde diese Forderung nur von Heike Sudmann von den Linken. "Wir müssen auch den Autoverkehr einschränken. Wir brauchen mehr Platz für Rad- und Fußwege", so die Politikerin.
Kopenhagen habe schon in den 1970er-Jahren mit seinem Fahrradkonzept begonnen, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Er plant ähnliches für Hamburg. "Was muss man dafür tun? Im Kern viele Radwege bauen, auf denen Menschen gerne fahren", sagte Tjarks. Sein Ziel für die Hansestadt: 60 Kilometer pro Jahr. Letztes Jahr wurde das erreicht.