Elf Prozent weniger Azubis als vor Corona in Hamburg
Die Zahl der jungen Menschen, die in Hamburg eine Ausbildung beginnen, ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Schulstatistik der Hamburger Berufsschulen hervor, die Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag vorgelegt hat.
Demnach hatten im Jahr 2019 - also vor der Pandemie - noch 19.400 junge Menschen in der Hansestadt eine Ausbildung gestartet, im vergangenen Jahr waren es nur noch 17.370. Das entspricht einem Rückgang von 10,5 Prozent. Besonders betroffen ist die "klassische" duale Berufsausbildung in einem Betrieb: Hier ist die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger um 11 Prozent gesunken. "Es macht mir große Sorgen, dass sich der Ausbildungsmarkt von seinem dramatischen Einbruch während der Corona-Pandemie bis heute nicht erholt hat", sagte Bildungssenator Ties Rabe (SPD).
Weniger Azubis aus den Nachbarländern
Einer der Gründe ist laut Bildungsbehörde, dass im vergangenen Jahr 1.077 weniger junge Menschen aus anderen Bundesländern zur Ausbildung nach Hamburg gekommen seien als noch 2019. Besonders betroffen von den Azubi-Rückgängen seien die Kaufmännischen Ausbildungsberufe im Bereich Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb, Hotel und Tourismus.
2030 könnten 67.000 Fachkräfte fehlen
"Jetzt ist es unerlässlich, durch mehr Berufsausbildung den Fachkräftebedarf von morgen zu decken", sagte der Bildungssenator. "Wir brauchen mehr Ausbildungsplätze - und zugleich eine größere Bereitschaft junger Menschen, eine Ausbildung zu beginnen." Was der Hansestadt droht, zeige eine Schätzung aus dem sogenannten Fachkräftemonitor der Hamburger Handelskammer von 2022: Setzte sich der jüngste Trend fort, könnten bis 2030 auch wegen des demografischen Wandels in Hamburg bis zu 67.000 berufliche Fachkräfte fehlen.