Eisige Temperaturen: Winternotprogramm in Hamburg ganztägig geöffnet
Wegen der eisigen Temperaturen hat die Stadt Hamburg die Öffnungszeiten des Winternotprogramms für obdachlose Menschen deutlich erweitert. Die Übernachtungsstandorte seien bis 11. Januar ganztags geöffnet, heißt es auf der Internetseite des Betreibers Fördern & Wohnen.
"Für die kommenden Tage werden hohe Minustemperaturen erwartet und aktuell erschweren der Protest der Landwirte und unzureichend geräumte Fußwege stellenweise die Mobilität der obdachlosen Menschen", sagte Susanne Schwendtke, Sprecherin von Fördern & Wohnen. Straßensozialarbeiterinnen und -arbeiter würden obdachlose Menschen aktiv ansprechen und sie auf die vielen Hilfsangebote und Aufenthaltsmöglichkeiten hinweisen, die das Hamburger Hilfesystem bereithält.
Sozialverbände fordern generell ganztägige Öffnung
Die beiden Standorte Halskestraße und Friesenstraße des Winternotprogramms bieten insgesamt 700 Schlafplätze für obdachlose Menschen an. Sozialverbände wie die Diakonie Hamburg fordern seit langem eine ganztätige Öffnung des Winternotprogramms. "Es sollte keine starren Grenzen zur Höhe des Schnees, Kälte oder Sturmstärke als Entscheidungsgrundlage für eine Ganztagsöffnung geben. Denn obdachlose Menschen, die sich bei Nässe, Kälte und Sturm zu lange draußen aufhalten, riskieren letztendlich ihr Leben", sagte Nele Hildebrandt, Straßensozialarbeiterin bei der Diakonie in Hamburg. Weil diese Menschen sich meistens in einem schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand befinden, seien sie anfällig für Infekte und in deren Folge für schwere Komplikationen wie Lungenentzündungen und plötzlichen Herzstillstand.