Westfield-Einkaufszentrum in der Hafencity: Eröffnung erneut verschoben
Das große Westfield-Einkaufszentrum in der Hamburger Hafencity kann nicht wie zuletzt geplant Mitte Oktober eröffnet werden. Erneut wurde der Termin verschoben - auf nächstes Jahr.
Die Pannenserie des privaten Milliardenprojekts reißt nicht ab. Bereits für Ende April hatte der Investor Unibail-Rodamco-Westfield ein Grand Opening - eine große Eröffnungs-Gala - mit Weltstar Rita Ora versprochen. Dann platzte der Termin wegen eines Wasserschadens. Später wurde die Eröffnung für den 17. Oktober versprochen. Doch auch dieser Termin kann nicht gehalten werden. Das bestätigten am Mittwoch mehrere Mieter NDR 90,3.
Mieter am Mittwoch über Verschiebung informiert
Spätestens Ende März 2025 soll das "Westfield Hamburg-Überseequartier" nun seine Türen öffnen. Der erfahrene Gastronom Axel Strehlitz sagt, er sei am Mittwoch per Telefon informiert worden. Den Eröffnungstermin erfahre er zehn Wochen vorher. Strehlitz sagte: "Aber meine Kosten laufen weiter, ich muss ja meine Angestellten bezahlen." Er wünscht, dass sich der Investor an den enormen Kosten beteiligt.
Markus Deibler, der seinen zehnten Eis-Salon im Überseequartier eröffnen wollte, sagte: "Ich bin über den Punkt hinaus, dass ich mich groß ärgere." Der ehemalige Schwimm-Weltmeister muss nun 15 bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die kommenden Monate absagen. Im Flagship-Store von Thalia müssen die Bücher wieder ausgeräumt und das Personal auf andere Standorte verteilt werden. Auch das Team von Breuninger mit rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand bereit. Die Ausstellung "Port de Lumiere" ist ebenfalls betroffen. Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit.
Unibail-Rodamco-Westfield bestätigt Verzögerung
Unibail-Rodamco-Westfield bestätigte am Donnerstag die erneute Verschiebung des Eröffnungstermins. Das Immobilienunternehmen teilte mit, die neuerliche Verzögerung schaffe zusätzliche Zeit für den Abschluss der Inbetriebnahmephase des Projekts. Dies betreffe hauptsächlich Aspekte der Gebäudetechnik wie Brandschutz- und sicherheitstechnische Anlagen sowie andere Systeme der technischen Gebäudeausrüstung.
Der unter anderem durch Kompensationen für Mieter, die längere Bauzeit und Kostenüberschreitungen bereits entstandene Schaden in Höhe von rund 520 Millionen Euro werde voraussichtlich um weitere 100 Millionen wachsen. Insgesamt stiegen die Gesamtinvestitionen damit geschätzt von 1,64 auf etwa 2,26 Milliarden Euro.
Shops, Restaurants, Hotels, Büros und Wohnungen
Das französische Immobilien- und Investmentunternehmen Unibail-Rodamco-Westfield baut auf dem Gelände in der Hafencity ein riesiges Einkaufs- und Erlebniszentrum. Im "Westfield Hamburg-Überseequartier" entstehen den Angaben zufolge mehr als 150 Geschäfte, 20 Restaurants, drei Hotels, Kinos sowie ein Kreuzfahrtterminal. In den insgesamt 14 Gebäuden sollen auch 579 Wohnungen und Büros für 4.000 Arbeitsplätze Platz finden.
Ursprünglich sollte das Prestige-Objekt in der Hafencity sogar schon 2021 fertig sein. Seitdem ist das Einkaufszentrum immer wieder in die Schlagzeilen geraten, auch weil es einen tödlichen Unfall auf der Groß-Baustelle gab - fünf Bauarbeiter kamen dabei im Oktober 2023 ums Leben.