EM: Security-Firma will illegale Beschäftigung nicht dulden
Schwarzarbeit, Dumpinglöhne, mangelnde Ausbildung: Das "Hamburger Abendblatt" hatte über die mögliche illegale Beschäftigung von Ordungsdienst-Kräften bei der Fußball-Europameisterschaft im und am Volksparkstadion berichtet. Jetzt äußert sich der Chef der Security-Firma, der die Sub-Unternehmen beauftragt hat, erstmals im NDR. Er sieht ein großes Problem im Personalmangel.
Verdienen einige Security-Mitarbeitende am Volksparkstation bei der EM nicht einmal den Mindestlohn? Das Thema hatte mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Den Generalauftrag für die Sicherheit hat die Firma Power. Deren Chef Carsten Klauer stellt jetzt klar, dass seine Firma illegale Beschäftigung nicht dulden werde: "Den schwarzen Schafen muss das Handwerk gelegt werden. Das sind die Unternehmen, die die Preise kaputt machen, die sich an Menschen bereichern, die unterbezahlt werden."
Ver.di: Unseriöse Firmen haben es leicht
Viele Ordnerinnen und Ordner bei Fußballspielen und anderen Veranstaltungen arbeiten bei Sub-Unternehmen. Das mache es für unseriöse Firmen leichter, sagt Peggy Prescher von der Gewerkschaft ver.di: "Weil wir am Ende der Kette überhaupt nicht nachvollziehen können, wer kommt denn dort eigentlich zum Einsatz."
Klauer: Zu wenige Bewerbungen
Grundsätzlich sei man gezwungen, mit Sub-Unternehmern zusammenzuarbeiten, um die vielen geforderten Kräfte für den Ordnungsdienst überhaupt stellen zu können, erklärt Klauer im Interview mit dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen. "Es bewerben sich zu wenige direkt bei uns, die nebenberuflich arbeiten können", beklagt er. Durch den Einsatz von Sub-Unternehmern spare man keinen Cent.
Zoll ermittelt wegen illegaler Beschäftigung
In wie vielen Fällen Mitarbeitende illegal beschäftigt wurden, kann der Chef der Sicherheitsfirma noch nicht sagen. Um das herauszufinden, hat der Hamburger Zoll nach eigenen Angaben schon bevor Medien über das Thema berichteten, eigene Vorermittlungen angestellt und mehr als 160 Beschäftigte am Volksparkstadion befragt. Dabei wurden wohl auch Fälle von illegaler Beschäftigung gefunden. Genaue Angaben dazu gibt es aber noch nicht. Die Auswertung läuft und wird wohl noch Wochen dauern. Die Gewerkschaft ver.di fordert, das geplante Gesetz für das Sicherheitsgewerbe endlich zu verabschieden. Dann könnten um ihren Lohn betrogene Mitarbeiter direkt den Veranstalter verklagen.