Deutschlandweit einmalig: Hamburg setzt weiter auf Bahnsteigkarten
Zehn Cent, wenn man jemanden zur Bahn bringen oder von dort abholen will - Hamburg ist die einzige deutsche Stadt mit einem Bahnsteig-Ticket. Und der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) will auch daran festhalten.
Nicht nur wer mit der S- und U-Bahn fahren möchte, braucht in Hamburg ein Ticket, sondern auch diejenigen, die den Bahnsteig nur zum Abholen oder Bringen betreten. Diese fahrkartenpflichtigen Bereiche gibt es laut eines HVV-Sprechers an jeder S- und U-Bahnstation in der Stadt. Und wer dort ohne die zehn Cent teure Bahnsteigkarte erwischt wird, begeht offiziell eine Straftat.
Verkauf der Bahnsteigkarten ist angestiegen
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 19.571 Bahnsteigkarten gekauft - etwas mehr als 2021 als es 18.992 waren. Sogar in den Corona-Jahren stieg der Verkauf der Karten immer weiter an. 2019 wurden noch 11.525 dieser Karten am Automaten gezogen - Ende 2019 war der Preis für das Ticket dann um 20 Cent gesenkt. Die Bahnsteigkarten sind jeweils eine Stunde lang gültig - an der Haltestelle, an der sie gelöst wurden.
Bahnsteig-Zugänge können besser kontrolliert werden
Hintergrund des Tickets ist laut HVV, dass der Verkehr einer Großstadt deutlich besser an den Zugängen zu den Bahnsteigen kontrolliert werden könne. Das Unternehmen will mit der Bahnsteigkarte demnach sicherstellen, dass Menschen am Bahnsteig nachweisen können, nicht ohne gültiges Ticket gefahren zu sein.
Bei Kontrollen wurden im vergangenen Jahr 1.097 Menschen ohne Bahnsteigticket erwischt. 2021 waren 1.492 Verstöße festgestellt worden. Im Vergleich zu Menschen, die ohne gültigen Fahrschein unterwegs waren, sind die Zahlen sehr gering: 2022 waren gut 164.000 Verstöße wegen Fahrens ohne gültigen Fahrausweis registriert worden.