Chip-Hersteller NXP setzt auf Standort Hamburg
Wie abhängig die Industrie, zum Beispiel die Autobranche, von Chips ist, das hat sich besonders während der Corona-Pandemie gezeigt. Wochenlang standen da die Bänder bei VW und Co. still, weil der Nachschub fehlte. Damit sich so etwas nicht wiederholt, investiert die Branche gerade massiv in Europa - auch in Hamburg.
Etwa 1.000 Chips werden für einen Mittelklassewagen benötigt, für einen SUV auch schon mal 8.000 bis 10.000. Wie aber können diese verschiedenen Systeme noch besser miteinander reden, wie können sie das Fahren sicherer machen? Daran arbeiten allein beim Halbleiterproduzenten NXP in Hamburg mehrere Hundert Menschen. Und der Standort wird gerade massiv ausgebaut, wie Lars Reger, Technikvorstand des Konzerns, im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten sagte.
Höhere Kosten für Chip-Produktion als in Asien
Dabei gehe es manchmal nicht ohne staatliche Förderung, die Stadt Hamburg steuere einen zweistelligen Millionenbetrag bei. In Europa oder in den USA eine Chip-Produktion aufzubauen sei etwa zweieinhalb mal teurer als in Asien, so Reger. Ganz unabhängig könne man sich in Europa aber nicht aufstellen, glaubt er. Denn das würde bis zu 900 Milliarden Euro kosten. Bei NXP im Hamburger Stadtteil Lokstedt sitzen vor allem Expertinnen und Experten, die forschen und entwickeln, es gibt aber auch eine Chip-Produktion.
Forschung für intelligente Vernetzung im Haushalt
NXP forscht und entwickelt in Hamburg nicht nur für die Autoindustrie. Viele Anwendungen für die Chips gibt es laut Reger auch dafür, den Haushalt intelligent zu vernetzen und so Energie zu sparen. Etwa, indem die Heizung so gesteuert wird, dass sie erst dann angeht, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Nachhauseweg sind.