Cannabis-Anbauvereinigungen: Offenbar große Nachfrage in Hamburg
Seit dem 1. April dieses Jahres ist der Besitz von Cannabis in Deutschland für Erwachsene unter bestimmten Vorgaben legal. Drei Monate später beginnt die zweite Stufe der Legalisierung: Wer Cannabis gemeinsam mit anderen anbauen will, kann sich ab jetzt in Vereinen zusammentun.
In Hamburg dürfte die Nachfrage groß sein. Die Justizbehörde rechnet mit rund 150 Anbau-Vereinigungen, die sich in der Hansestadt gründen könnten.
Zahlreiche Auflagen
Der Weg zu einer solchen Vereinsgründung ist allerdings alles andere als unbürokratisch. Das zeigen die Vorschriften auf der Internetseite der Justizbehörde. Los geht es damit, dass jedes Mitglied aus dem Vereinsvorstand ein Führungszeugnis vorlegen muss. Außerdem braucht der Verein einen Präventionsbeauftragten. Er soll die Vereinsmitglieder vor den Risiken des Kiffens warnen. Dazu kommt auch noch ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept. Und der Verein muss genau darüber Auskunft geben, wo das Cannabis angebaut werden soll, wie groß die Gewächshäuser sind und welches Anbau-Konzept verfolgt wird. Erst wenn all diese Auflagen erfüllt sind, kann eine Anbau-Vereinigung tatsächlich an den Start gehen.
Polizei sieht Gefahren - Gesundheitsminister optimistisch
Die Gewerkschaft der Polizei sieht trotzdem die Gefahr, dass die neuen Vereine zum Einfallstor für organisierte Kriminalität werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbauch (SPD) ist dagegen optimistisch. Er sagt, mit den Anbau-Vereinigungen würden die Dealer arbeitslos gemacht.
Wer in keinen Verein will, der kann auch selbst Cannabis anbauen. Bis zu drei Pflanzen sind möglich. Dafür braucht man auch keine Erlaubnis der Behörden.