Bohrung von Fernwärmetunnel unter der Elbe soll im Herbst beginnen
Der Bau des Hamburger Fernwärmetunnels unter der Elbe kommt nach Problemen im Frühjahr wieder gut voran. Das gelte auch für den Bau der neuen Gas- und Dampfturbinenanlage auf der Halbinsel Dradenau, erklärte eine Sprecherin der Hamburger Energiewerke. "Wir sind im übergeordneten Zeitplan." Der Energiepark Hafen, zu dem neben dem neuen Gaskraftwerk auch Abwärme aus Industrie und Klärwerk gehören, soll Ende 2025 das mit Steinkohle betriebene Heizkraftwerk in Wedel bei Hamburg ersetzen. Ursprünglich sollte das bereits zur Heizperiode 2024/2025 geschehen.
Zeitverlust durch Probleme beim Tunnelbau
Doch im vergangenen Frühjahr war eine Spundwand im Tunnelstartschacht abgerutscht. "Dadurch haben wir ein paar Monate verloren", sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) im April. Jetzt ist der Schacht auf der Dradenau weitgehend fertiggestellt. Nach dem Gießen einer Betonsohle solle als nächstes das Wasser aus dem Schacht gepumpt werden, sagte die Sprecherin. Im Zielschacht im Hindenburgpark auf der Nordseite der Elbe werden zurzeit Schlitzwände gebaut, die den Schacht stabilisieren. Sie seien bereits zu drei Vierteln hergestellt.
Im Herbst soll eine bereits im Januar in Einzelteilen angelieferte Bohrmaschine ihre Arbeit aufnehmen und den 1.160 Meter langen Tunnel bohren. Bevor sie sich in den Untergrund der Elbe einfräst, soll sie feierlich getauft werden.
280 Millionen Euro Kosten
Von den rund 6,5 Kilometern der Leitung, die oberirdisch verlaufen, haben die Bautrupps bereits über zwei Kilometer verlegt. Über die Leitung aus zwei Rohren soll heißes Wasser von der Dradenau bis zum Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz in Hamburg-Bahrenfeld strömen und das kalte Wasser zurückfließen. Die Kosten der gesamten Elbtrasse bezifferte der Senat Anfang Juni mit 280 Millionen Euro, wobei die Mehrkosten aufgrund der Verzögerung noch unklar waren.